Mantra Musik

Donnerstag, 29. Dezember 2016

Bodhisattva Gelübde Jährliche Erneuerung.


"So wie die Erde und die drei anderen Elemente,
zusammen mit dem Raum, alle Wesen beständig nähren und stützen,
möge auch ich zu einer solchen Quelle der Nahrung und Stütze
für alle Wesen werden, die den Raum ausfüllen,
solange noch nicht alle Wesen den Frieden erlangt haben.
Wenn die Buddhas der früheren Zeiten sich dem Bodhicitta,
dem Herz-Geist der Erleuchtung, verpflichteten,
beschritten sie stufenweise den Pfad der Bodhisattva-Praxis.
So verpflichte auch ich mich dem Bodhicitta zum Wohle aller Wesen
und werde stufenweise den Pfad der Bodhisattva-Praxis beschreiten.
Ich bin ein Kind Buddhas"


Meine Jahrliche Erneuerung meines Bodhisattva Gelübdes.
Heute.

Ich gelobe Tiere zu schützen, für sie da zu sein, ihr Fleisch wird weder meine Lippen berühren, noch mein Herz verhärten.
Ich gelobe mein Dasein für Mensch und Tier einzusetzen.
Mich demütig üben den Sila zu folgen.
Ich gelobe mein Mitgefühl zu stärken und ein Leben im Sinne eines Bodhisattvas zu führen.
Ich gelobe gutes zu tun und mein Karma rein zu halten.
Ich gelobe nur das Leben als Lehrer anzuerkennen und die Wege zu gehen die vor mir erscheinen. Egal wohin sie mich führen, egal ob im Glück oder Leid.
Ich erkenne Samsara an, als Notwendigkeit des Lebens an sich. Als Rad und Antrieb, als Teil des Universums und aller Planetensysteme.
Ich gelobe die Illusion meines ICHs vor den Menschen aufrecht zu erhalten, solange die Illusion des ICHs benötigt wird um Prajna, Alobha, Adosa, Amoha, Metta und Karuna einzusetzen zum Verständnis, zum Wohle, zur Erkenntnis für das Leben an sich.
Ich gelobe Menschen auf ihrem Weg zum Bodhi zu unterstützen und zu begleiten. Ich gelobe sie nicht aufzufordern, noch werde ich sie bedrängen den Weg zu gehen.
Ich gelobe Teil von Allem zu sein, in diesem Leben, wie in allen anderen Leben die ich erleben werde, bis mein Weg als Bodhisattva eingeht in das ewige Erlöschen.
Ich gelobe weder Guru noch Lehrer zu sein, sondern Freund, für jetzt oder immer, neben, statt über dem Menschen zu stehen.
Ich gelobe ein Leben in Einfachheit zu führen und das was ich zu viel habe mit allen anderen zu teilen.
Ich gelobe Neid, Missgunst, Eifersucht und Narzismus abzulegen und mich auf mein Inneres, statt mein Äusseres zu konzentrieren.
Ich gelobe mich darin Friedvoll in meinem Wirken und Handeln zu sein.

Ich übe mich darin keine Gewalt auszuüben, auch dann nicht wenn mir selbst Gewalt angetan wird.

Ich übe mich darin Warmherzig zu sein und Mitgefühl auch den Menschen entgegen zu bringen, die mir nicht wohlgesonnen sind.


Ich gelobe jedes Jahr aufs Neue dieses Gelübde zu überprüfen und zu erneuern.

Namasté
I. Johanna Andarnil Schlitzkus



Bodhi - Erwachen
Sila 
Bodhisattva
Karma
Samsara
Prajna
Amoha usw die drei Geistesgifte
Metta
Karuna

NEIN zum Silvester Feuerwerk!!!




Jedes Jahr aufs Neue!

Die Deutschen haben 2015 133 Millionen Euro für Böller und Raketen ausgegeben. Laut Statistiken rechnet man dieses Jahr mit weitaus mehr Umsatz. Laut Umfragen gibt jeder 3 deutsche Erwachsene ca. 40 Euro für Silvester aus.

Laut Auswertungen des Umweltbundesamtes steigt zu Silvester die Belastung der Luft mit Schadstoffen explosionsartig an. Zu großen Teilen besteht der Feuerwerksqualm aus Feinstaub (PM – Particulate Matter, PM10 – Staubteilchen mit einem Durchmesser <10µm).
Es ist erwiesen, dass sich Feinstaub negativ auf die Atemwege auswirkt. Asthmatiker haben einen erhöhten Medikamentenbedarf und Krankenhausaufnahmen wegen Herz-Kreislauf-Problemen sind vermehrt zu verzeichnen.

(Ich als Asthmatiker geh am 1 Januar nur mit Tuch vor dem Mund und Notfallmedikament in der Tasche aus dem Haus, weil mir das Atmen sehr schwer fällt.)

Am ersten Tag des neuen Jahres ist die Luftbelastung mit gesundheitsgefährdendem Feinstaub vielerorts so hoch wie sonst im ganzen Jahr nicht. PM10-Stundenwerte über 1000 µg/m3 sind in der ersten Stunde des neuen Jahres in Großstädten keine Ausnahme.

Wenn ihr zur Verminderung der Feinstaubbelastung in der Silvesternacht beitragen möchtet, solltet ihr ganz auf das Feuerwerk verzichten.

Das ist weitere Gründe gegen das Silvester Geböller, der zweite Grund ist die psychische Belastung für unsere Tierwelt.
Für die Wildvögel bedeuten Raketen Gefahr, am Tag darauf findet man viele tote Vögel, sie fliegen vor lauter Panik gegen Mauern und Fester, oder gegen Windkrafträdern. Die Förster und Jäger haben ab dem 1 Januar eigenes zu tun, denn viele Rehe verletzen sich durch die Flucht durch die Wälder, einige Tiere geraten während ihrer Flucht in Gärten, oder werden von Autos erwischt.
Katzen und Hunde reagieren mit Panik und oft liest man am nächsten Tag Vermisstenanzeigen, weil wieder einmal ein Tier aus Panik davon gelaufen ist. Tierkliniken sind voll mit Tieren die Verletzungen davon getragen haben. Freilaufende Katzen die sich auf der Flucht verletzt haben, Wellensittiche die ohnmächtig wurden, Hunde mit Herzrhythmusstörungen.

Der dritte Grund ist die Verletzungsgefahr durch Feuerwerkskörper.
Am Ende des Jahres sind die Nachrichten voll mit Statistiken, Verletzte, Tote, Millionenschäden durch Brände und Explosionen. Jedes Jahr erleiden ca. 10 000 Deutsche Ohrverletzungen, am Anfang des Jahres sind die Krankenhäuser voll mit Verbrennungen und anderen teils sehr schweren Verletzungen. Laut Statistik hat bereits jeder 4 Verletzungen durch Böller erlebt. Darunter auch viele Kinder und Jugendliche.

Ich frage mich schon seit Jahren ist es das wirklich wert?

Für einen bedeutet es, das Jahr fröhlich zu beenden, doch für die meisten Menschen und Tiere bedeutet es nur Stress und Angst.

Wir leben in einer Zeit in der Krieg nicht nur ein Wort ist. Viele Menschen sind aus Kriegsgebieten hier her geflüchtet um ein klein wenig Frieden zu finden. Das erste Silvester nach der Flucht muss hier der Horror sein, vor allem für die Kinder die das Silvestergeböller nicht von dem unterscheiden können, was sie ihrem Land erlebt haben.
Ein erneutes Trauma ist oft die Folge der unbedachten Feierlichkeiten.

Deutschland ist ein kaltes Land geworden, nicht nur wegen der Wetterlage, sondern vorallem weil Mitgefühl immer mehr unterdrückt wird. Das deutsche Ego hat seinen Höhepunkt in diesem Jahr erreicht.
Wir können alle einen Schritt zurück gehen und ein Zeichen setzen für Frieden.


Ein kleiner Schritt auf ein Silvester Feuerwerk zu verzichten. Für die Tiere, für alle Menschen die um ihr Leben gelaufen sind.

Wir können eine Menge tun, um zu zeigen, das unser Herz noch für andere schlägt.

Mit den 35 Euro die ihr dadurch spart, dass ihr euch nicht am Kauf einer Rakete oder einem Detonations-Packet beteiligt, könnte man z.B. man eine Katze einen Monat lang ernähren (inklusive Katzenstreu). Oder einem Obdachlosen eine Woche ernähren. Oder einem Flüchtlingskind eine Freude bereiten...

Der Mensch mit Herz verzichtet dieses Jahr auf sein Feuerwerk, stattdessen gibt es zahlreiche Vereine die sich über eine Spende freuen (ihr müsst ja nicht uns spenden, es gibt genug Menschen und Tieren denen es genauso ergeht wie uns - wir sind alle auf Spenden angewiesen). Und wenn du nicht spenden möchtest, dann tue es einfach für dich oder deine Lieben. Schenke die ein Herz und verzichte auf Silvester

Damit tut ihr etwas Gutes für die Umwelt, für die Menschen und Tiere.


Ich sage schon mal herzlich DANKE!!!

Eure Jo Andarnil vom Katzenhof Amoa


PS: Ich habe noch niemals irgend einen Pfennig oder Cent für Böller, Raketen usw. ausgegeben und ich werde es auch niemals tun. Mein Herz ist auf Seiten derer die Angst davor haben. Ich brauche weder Alkohol noch lautes Krachen um Spaß zu haben!

Zu meiner Veranstaltung in Facebook:
https://www.facebook.com/events/1493371477638392/1493371864305020/?notif_t=like&notif_id=1482850520020169


Freitag, 23. Dezember 2016

Ole Nydahl und der Kinder Gehörschutz - Gruselig.



Ich habe gerade einen Bericht von Ole Nydahl gelesen, wie immer kräuseln sich bei mir die Fußnägel wenn ich irgendwas von diesem selbsternannten Guru-Lama lese und wie immer fiel mir dieses Interview zufällig in den Schoß, als ich auf der Suche nach einem Thema war. Diesmal recherchierte ich zum Thema Sangha und Kinder. Ich wollte wissen ob es hier in Deutschland bereits die in Asien übliche Form der Familiensangha gibt, in denen auch Kinder willkommen sind.
Es hat sich leider nicht viel getan in den letzten Jahren und Dank Ole wird sich hier wahrscheinlich auch nicht viel verändern.

Das Interview ist - Sorry für meine Ausdrucksweise - Oberscheiße!

Auf der einen Seite sagt Ole, Kinder gehören zur Sangha, auf der anderen ganz klar - aber nur wenn sie die Klappe halten und sich den Ruhepol der Eltern anpassen. Der Mann hat weder von Kindern eine Ahnung, noch von Meditation. Er spricht davon das Kinder "nur" 10000 Wiederholungen einer Übung machen sollen und das Verbeugen die Muskeln stärken, statt hinderliches Fett. Eltern sollten möglichst bei Vorträgen in der Nähe der Tür sitzen um die Kinder "davon zu tragen" sollten sie auffällig werden. Er meint Eltern könnten bei den Meditationssitzungen abwechselnd auf die Kleinen aufpassen, denn Störungen begünstigen schlechtes Karma. Er widerspricht sich oft in seinen Sätzen, auf der einen Seite meint er wäre es gut Betreuungseinrichtungen für Kinder in den jeweiligen Sanghas einzurichten, auf der anderen macht er klar wer ordendlich meditieren will, braucht so wenig Zerstreuung wie möglich und was zerstreut mehr als ein Kind.

Ihm geht es - wenn überhaupt - um getrennte Bereiche, das wäre für ihn gedanklich machbar, wenn die Räumlichkeiten und natürlich der Lärmschutz es zulassen.
Als er gefragt wurde, ob er sich vorstellen könne, mit Kindern zu meditieren, meint er, er hätte keine Ausbildung. Und empfiehlt Gehörschutz...

Ehrlich das ist das übelste was ich bislang von ihm gelesen habe.
Ich selbst war auf thailändisch buddhistischen Vorträgen und habe Eltern mit ihren Kindern gesehen, die Kinder saßen oft am Rand und spielten ein Spiel mit Steinen (das ich nicht kannte) oder sie spielten Karten, während die Eltern den Vorträgen lauschten, oder sie saßen auf deren Schoß und hörten zu, sie lachten, machten Scherze aber gehörten dazu und waren dabei. Ich sah Kinder während und bei den jeweiligen Meditationen. Ich war selbst mit meiner Tochter im Meditationsraum und wir meditierten gemeinsam, ohne das irgendjemand sich daran störte, das Shaya irgendwann aufstand und sich den Altag näher ansah.
Teils ist es etwas lauter mit Kinder, aber auch das ist eine gute Möglichkeit sich in Achtsamkeit zu üben und bei sich zu bleiben, trotz der Geräusche um  einen herum.

Kinder gehören unbedingt zum Buddhismus und in die Sanghas und wenn der "deutsche" Buddhismus es nicht hinbekommt, dass in den Zentren Familien willkommen sind, dann stimmt was mit dem "deutschen" Buddhismus nicht und nicht mit dem angeblich "störenden" Kind und seinem "schlechten" Karma das es verbreitet.

Was Ole möchte ist ein Ruhezentrum ganz nach deutschen Vorbildern, strukturiert, sauber und brav.
Somit kann man sich natürlich auch seine Schäfchen halten, denn wer nur im Zentrum meditieren kann, kommt natürlich auch wieder.

Der deutsche Wohlstands Buddhist sollte möglichst keine Kinder haben, bzw. sich frühzeitig einen Hort suchen, der auch während der Meditationszeiten auf hat, damit die Kleinen ja nicht stören.
Der deutsche Buddhist kann sich ja ansonsten einen Gehörschutz besorgen...
Ich bin entsetzt über so viel Diskriminierung unserer kleinen Menschen.

Da ich jetzt neugierig wurde (nicht nur neugierig, ich verstehe nicht das dieser selbsternannte Lama überhaupt noch praktiziert, Hallo kann ihn mal jemand bitte vor die Tür setzen!), habe ich mal geschaut ob es noch andere Interviews dieser Art gab.
Und ich wurde fündig, Ole gab Eltern Ratschläge. Als er z.B. gefragt wurde, woran es lag das so wenig Buddhisten Kinder hätten, antwortete Ole:
"Es ist schwieriger zu praktizieren mit Kindern. Es ist leicht, Geduld zu entwickeln, aber für die meisten anderen Sachen sind Kinder eine Belastung. Ich verstehe, dass viele gerne Kinder haben wollen und ich bin auch froh, wenn ich sehe, dass Europäer Kinder kriegen, weil ich unsere Kultur für die beste Kultur der Welt halte. Nachdem ich seit vielen Jahren um die Welt reise, kann ich sagen, dass nirgendwo auf der Welt mehr Glück und mehr Sinn für so viele Menschen entsteht wie in Europa. Ich verstehe aber auch, wenn Menschen sagen, ich will mich lieber verwirklichen und praktizieren."

Kinder sind für ihn somit eine Belastung und sich verwirklichen und praktizieren kann man mit Kindern auch nicht. Aha... ein wahrer Europa Fan also.

Auf die Frage ob Buddhisten Kinderlos bleiben sollten antwortete er:
"... Buddhistisch gesehen, ist es eine Frage von karmischen Verbindungen. Wenn man im letzten Leben viele karmische Bindungen hatte, dann kriegt man wohl auch in diesem Leben eine große Familie. Wenn man im letzten Leben eher meditiert hat und mehr alleine war, wird man wohl in diesem Leben auch nicht so viele Kinder bekommen. Das ist je nach Karma verschieden. Diese karmischen Verbindungen kann man zum einen daran erkennen, was man für Vorlieben hat. Aber auch daran, wie Menschen oder insbesondere Kinder auf ein Paar reagieren. Es gibt Paare, zu denen sich schnell Kinder hinzugesellen. Bei anderen würde das nicht passen, weil sie die notwendigen Eigenschaften nicht mitbringen. Also, ich finde, Kinder sind toll."
Und nur wer zu viele karmische Verbindungen hatte, bekommt auch viele Kinder - Verstehe...

Er findet also Kinder toll - sehr witzig. Womöglich solange sie bei keiner Sangha erscheinen und /oder möglichst die Klappe halten und sich brav den Vorschriften der Eltern und natürlich denen von Ole Nydahl fügen.

Was bin ich froh, dass ich kein Interesse am Diamantweg (Karma Kagyü Linie) habe.

Und ich bin froh, dass ich nie einem solchen Lehrer wie Ole Nydahl begegnet bin, der Buddhismus hätte sonst nur sehr kurz meinen Weg gekreuzt. Spätestens wenn ich hätte an der Tür sitzen müssen, um meine Tochter "davonzutragen" wenn sie auch nur einen Laut von sich gab, wäre für mich das Thema beendet gewesen.

Möge der Zweig von Ole Nydahl aussterben, dass ist sicherlich nicht böse von mir wenn ich das sage, denn es ist ja ganz in seinem Interesse.

Mich kann dieser Mann mal und NEIN ich habe Null Respekt vor so einem Kinderverachtenden Idioten.

So und nun tief einatmen...
OM...

Ich werde jetzt meine Tochter umarmen und den Kerl vergessen...

Ich wünsche euch noch einen guten Abend
In dem Sinne..


Kinder sind die wahren Buddhisten... das wusste schon Thich Nhat Hanh.

Eure Andarnil








Bildquelle: https://dhammadana.fr/de/3nonnen.htm

Interviews mit Guru Lama Nydahl:
http://www.lama-ole-nydahl.de/fragen/?tag=kinder
http://www.buddhismus-heute.de/archive.issue__45.position__0.de.html

Weihnachten 2016




Weihnachten

Während überall die Lichter funkeln und die Gänse, Truthähne, Kälber, Schweine und Rinder ihr Leben lassen müssen, denken wir darüber nach Weihnachten dieses Jahr ausfallen zu lassen.
Jeden Tag überlegen wir jetzt aufs neue, ob wir unseren Plastikbaum aufstellen und das Esszimmer schmücken und jeden Tag gibt es wichtigere Gedanken und Gefühle die Vorrang haben. Ich habe dieses Jahr noch nicht einmal begonnen Geschenke einzupacken. Es ist nicht die Stimmung die fehlt - die kam noch nie auf, ich konnte mich noch nie anstecken lassen von Facebook freudestrahlenden Gesichtern, Nikoläusen und Christkindern, Weihnachtsmusik in den Gängen der Lebensmittelläden, festlich geschmückten Schaufenstern und Straßenlaternen, verschickten Karten die Jahr für Jahr weniger wurden - meine Schuld, ich verschicke weder Karten noch sitz ich Stundenlang am Telefon, ich persönlich habe noch nie freiwillig Weihnachten gefeiert. Für mich ist dieses Fest genauso bedeutungslos wie Ostern, oder Silvester. Sogar meinen Geburtstag würde ich vergessen, wenn man mich nicht daran erinnert.

Ich habe den Rummel um Tannenbäume und Lametta nie so recht verstanden, wir bauen unsere weiße Plastiktanne auf und schmücken ein Zimmer, weil unsere Tochter das gerne wollte. Dieses Jahr ist sie genauso Feierfaul wie wir.

Überall funkelte ein Licht.
Diesmal ist es sehr dunkel bei uns.

Für mich war es nie ein Fest der Liebe, eher ein Fest der Triebe, getrieben von Kommerz und einem aufgezwungenen Beisammensein der Familie, die sich selten friedvoll begegnet. Wie oft hab ich von Freunden, Bekannten und Verwandten gehört das sich die Familie mal wieder zu Weihnachten zerstritten hatte, man sprach dann nicht miteinander und das Jahr ging mit einem Gefühl von Wut zu Ende.

Ich habe das Gefühl, Weihnachten versinnbildlicht alles was ich persönlich ablehne Konventionalität und Doppelmoral.

Der Frieden, das Wort das zwar in jeder Munde ist, aber selten bis zum Abend anhält, die Moral die an vielleicht einem Tag im Jahr sehr hoch gehalten wird und die restlichen Tagen vergessen wird.
Es gibt so wenig Menschen von denen ich sagen kann, sie leben zu Weihnachten genauso wie das ganze Jahr, ehrbare, moralische, ethische und gläubige Menschen, christliche Menschen für die Nächstenliebe nicht nur ein Wort ist, sondern eine Selbstverständlichkeit. Ich bin froh, dass ich eine Familie kenne... und hier freue ich mich sogar, das wir am 25 Dezember zusammen den Tag verbringen.

Moral, Ethik - Das vermisse ich übrigens auch von anderen Gläubigen. Auch im Buddhismus wird oft nur so getan als hätte man Mitgefühl, oft hab ich das Gefühl dieses Wort wird sehr gerne benutzt von uns Buddhisten, aber nur selten gebraucht. In der Meditation bestimmt es den Ablauf, den Anfang und das Ende, im Alltag geht man seiner Tätigkeit nach ohne zu überlegen, ob sich diese mit den Silas vereinbaren lässt. Den Übungsregeln die die geistige Nahrung eines Buddhisten sind.


Die wenigsten Buddhisten die ich kenne halten sich an die Sila. Gerade während der Feiertage wird Alkohol in Massen getrunken, werden Tiere verzehrt, es wird in jeder Religion gelogen und betrogen, egal ob man Christ, Buddhist, Moslem, Hindu oder Esoteriker ist.

Wir Menschen lassen uns treiben von Trieben. Und Feierlichkeiten sind dafür bekannt, das sie oft von Trieben gelenkt werden.

Wir vergessen es nur jedes Jahr aufs neue und verstecken uns hinter Lametta und Weihnachtskugeln. Und fast jedes Jahr ecke ich damit an, das ich die unschönen Dinge hervorkrame und sie den Menschen um die Ohren haue, ein Spiegelbild das man nur verzerrt wahr nehmen möchte, wenn überhaupt. Auch dieser Text wird Unmut auslösen und womöglich werden mich wieder ein paar Facebook Freunde aus ihrem Leben verbannen, weil sie sich ausgesprochen beleidigt fühlen. - persönlich ist es allemal... nur spreche ich von mir als Person, von meinen Gefühlen.

Ich entdecke jedes Jahr aufs neue wie sehr mich diese Welt in der ich lebe ankotzt. Ja ich gebe es offen zu, ich bin während der kalten Feiertage eher Melancholisch.
Wäre ich alleine würde ich diese Tage im Bett verbringen und mir wahrscheinlich die Seele aus dem Leib heulen und verheult aber entleert und erfrischt - losgelassen - das nächste Jahr beginnen, so aber bin ich nicht alleine.
Ich nehme mich also zusammen und versuche zumindest den Schein zu wahren, indem ich meiner Familie das Zepter überlasse.


"Lasst uns feiern, lasst uns Glücklich sein" - wenn ihr wollt. Dieses Jahr scheint niemand zu wollen.


Ich bin nicht glücklich und  nicht unglücklich und schon gar nicht in Feierstimmung. Ich bin zufrieden, in mir ist Ruhe. Aber spontan kann ich nicht so tun als sei ich mehr als das was ich bin. Um wirklich Glücklich zu sein braucht es bei mir mehr als nur einen Plastikbaum, und ein paar Lichter.
In mir ist ein großes offenes Loch, das erwartungsvoll vor sich hin brennt.
Ich warte auf den großen Knall, auf die offizielle Ankündigung das wir im Krieg sind.
Ich warte darauf das Frau Merkel von ihrem Thron herunter steigt und verkündet sie würde jetzt in den Bunker einziehen der schon seit Jahren für sie offen steht.
Ich warte darauf das die Mauern eingerissen werden, von den Menschenmassen die bereits davor stehen.
Ich warte darauf dass das passiert, was ich seit letztem Jahr wahrnehme, ein Gefühl von Zusammenbruch. Und ein Stück Hoffnung der Erneuerung... aber das ist Zukunftsmusik, bleiben wir in der Gegenwart.


Es ist schwer dieser Wahrnehmung zu vertrauen, wenn um einem herum so getan wird als sei alles in Ordnung.
Diese Welt ist nicht in Ordnung, daran werden auch die Kerzen nichts helfen, die gestern oder war es vorgestern an den Fenstern standen, als gedenken an Berlin.

Wir müssten mittlerweile alle Fenster der Häuser mit Kerzen bestücken, wenn wir an die Toten denken wollen, die gewaltsam umkamen, so viele Kerzen wird es in den Läden nicht geben und so viele Fenster wird kein Haus haben.

Ich hab auch hier bewusst gestreikt. Denn ich will nicht einem Facebook Aufruf folgen, der sich wiederholt der Solidarität bedient, nur die Kerzen und Bilder ändern sich, aber nicht das Echo.


"Sei nicht das Echo, sei die Stimme!" Manchmal braucht es mehr als eine Kerze am Fenster um bewusst zu machen, wie sehr ich dieses Land verachte. Ja, ich fühle mich nicht als Deutsche und ich bin nicht stolz auf etwas, das so vor die Hunde geht, wie Deutschland. Ich verachte diese Doppelmoral die auf der einen Seite sich mit einer mitfühlenden Religion schmückt und auf der anderen Seite immer tiefer in die rechte Scheiße rutscht in der wir schon einmal waren.

Ich will nicht an die Toten denken, an die Gefallenen eines Krieges der es noch nicht einmal für Nötig hält, als ein solcher betitelt zu werden. Die Medien meiden das Wort wie die Pest und doch fühlt es jeder, es ist Krieg und alle ignorieren es.


Ich will an die Lebenden und Liebenden denken, die noch vor den Toren ihres eigenen Todes stehen.
Die eine Chance haben.
Ich will an die Soldaten denken die unterwegs sind in die Kriegsgebiete. Ich will an die Kinder denken die um ihr Leben kämpfen, mit Waffen bestückt die unsere Regierung bereitwillig zur Verfügung stellte.

Ich will an die Mörder denken die hinter den Gardinen hocken und Kommandos geben und dann Abends im Lichterglanz ihrer Familien fröhlich mit Wein und Sekt anstoßen, während  das Lichtergewitter Menschen vernichtet. Diese Mörder haben viele Gesichter und sprechen alle Sprachen dieser Welt.

Ich möchte heute an all die denken die sich in Armeedecken hüllen, oder in Schlafsäcken, die keinen Platz mehr bekommen haben in den Obdachlosenheimen. Ich möchte an die Tiere denken die bereits unterwegs sind zum nächsten Schlachthof. Ich möchte an die Menschen denken die in den Gefängnissen sitzen, vor sich ein leeres Blatt Papier und die nicht wissen was sie schreiben sollen, grüße zu Weihnachten aus dem Knast? An wen?
Ich möchte an die Polizisten denken die schon seit Stunden auf der Wache sitzen und warten. Oder die die morgen Nachtschicht haben.

Ich will an all die Lebenden denken die die nächsten Tage damit beschäftigt sind, Menschenleben zu retten. All die Ärzte und Krankenschwester. Für sie wird es ein kurzes Weihnachten geben, vielleicht eine Kerze in der Kantine und ein Schluck O-Saft aus dem Pappbecher, während der nächste Patient schon wartet.

Ich möchte an die Flüchtlinge denken die vor den Toren stehen und warten und an die Menschen die während ihrer Flucht alles verloren haben und doch im Geiste reich sind, weil sie überlebt haben.

Ich möchte an die Kranken und Behinderten denken und an die Alten, ich möchte an die denken die sich Arm nennen und an die Menschen die wirklich Arm sind.
An alle Menschen dieser Welt die noch leben. Ich möchte Ihnen die Kerze in die Hand drücken, auf das sie hell erleuchten, so das alle gesehen werden.

Wenn schon eine Kerze, dann wenigstens so und nicht anders.

Wir gedenken viel zu oft der Toten und ignorieren die Lebenden.
Unsere Kultur ist eine Kultur die mehr in der Vergangenheit oder Zukunft lebt als in der Gegenwart.

Ich fühle mich wie ET der nach Hause telefonieren möchte.
Nachhause in eine Welt die friedvoller ist als diese, sie muss nicht viel tun, einfach nur miteinander sein, statt gegeneinander. Und wenn in dieser anderen Welt Weihnachten gefeiert wird, werde ich vielleicht endlich dazu gehören, zu den Feiernden.


Aber bis dahin bleibt meine Weihnachtstür geschlossen.


Wir sehen uns erst am 31 wieder...
Ich gedenke den Lebenden... und zünde eine Kerze für EUCH an... für jeden einzelnen


Alles liebe eure Jo Andarnil



Mittwoch, 14. Dezember 2016

Selbsttest - Vitamin D3 hoch dossiert (Tag 3)

3 Tag meines Selbstversuches mit Hochdosierten Vitamin D3

Ich nehme folgende IE pro Tag ein:
Vitamin D3 11200 I.E.
veganes Omega 3 & Vitamin E
Magnesium 400mg
Kalium 300mg
Magnesium/Kalium ist eine Kombipackung und je nach Krämpfen nehme ich mehr oder weniger ein.

(Ich habe jeden Tag mehrere Krämpfe in den Armen, den Rippenbogen (sehr schmerzhaft), Brustmuskulatur, Wirbelsäule, Schulterbereich (die Schultern stehen dann unterschiedlich ab), Hände, Finger, Fußen, Zehen, Waden, Oberschenkel, Diese Krämpfe begleiten mich seit 16 Jahren. Manchmal kann ich keine Gabel halten, bzw. wieder loslassen, So verkrampft ist meine Hand. Ausserdem hab ich einen leichten Tremor in den Händen (Zittern), das je nach körperlicher Verfassung auf den kompletten Körper übergeht. Meine Erkrankung konnte bislang noch nicht richtig Diagnostiziert werden, Fibromyalgie ist eine Ausschlussdiagnose. Hochdossiertes Magnesium und Kalium  sind bislang die einzigen Mineralstoffe die mir wirklich gegen die Krämpfe geholfen haben, Obwohl mein Magnesium und Kalium Spiegel ausreichend versorgt ist.)

Dazu kommen dann noch die "normalen" Vitamine weil ich Vegan lebe. Also alle B Vitamine, Eisen und Calcium. Und Gelomyrthol gegen meine Monster-Erkältung

Seit heute geht es mir körperlich schon besser, ich habe heute Nacht weniger gehustet und hatte auch weniger Schleimauswurf. (Gestern dagegen ging es mir noch so richtig schlecht, ich hatte Fieber und fühlte mich nicht in der Lage das Haus zu verlassen).
Besonders hervorheben möchte ich, das ich mich nicht so müde wie sonst fühle. Heute morgen war ich noch kurz am Hafen und konnte auch mal ein paar Schritte gehen, ohne wie sonst heftige Schmerzen zu haben. Ich habe zwar einen leichten Schmerz gefühlt, aber der ist im Gegensatz zu sonst aushaltbar.

Ich habe mittlerweile einiges über das Vitamin gelesen und mich auch mit mehren Leute darüber unterhalten, die Meinungen gehen weit auseinander.
Wichtig ist hier, ich bin sehr krank, ich werde langsam aber sicher im Rollstuhl landen. In den letzten 16 Jahren ist meine Erkrankung so weit fortgeschritten, dass ich kaum noch am gesellschaftlichen Erleben teilnehmen kann. Ich kann weder lange Spaziergänge machen, noch längere Bummel durch die Stadt. Ich bin sehr schnell müde und überfordert. Die körperlichen Probleme ähneln einer Multiplen Sklerose, nur wurde die nie festgestellt,
Was ich hier tue, tue ich weil ich bereits mit Allergien auf Medikamente reagiere. Ich möchte von den Schmerzmitteln weg die mich seit 16 Jahre täglich begleiten. Ich kann daher keine Empfehlung aussprechen, noch kann ich sagen (ich werde es auch nicht sagen, wenn ich nach meinem Selbsttest feststelle, das ich mich "gesund" fühle) Vitamin D3 Hochdosiert jeder nehmen sollte.

Ich werde nach 6 Tagen für mich die Entscheidung treffen, ob die die Dosis erhöhen soll, oder auf eine normale Dosis runter gehen soll.... ich muss darüber noch einiges lesen, um sicher zu sein.
Fest steht für mich, dass was ich bislang gelesen habe, überzeugt mich. Sollte ich die Dosis erhöhen, werde ich im Januar richtig damit anfangen.

Mehr dann in 2 Tagen.


Liebe Grüße eure Jo Andarnil






Montag, 12. Dezember 2016

Selbsttest - Vitamin D3 hoch dossiert (Tag 1)

1 Tag.

Der folgende Link (http://www.vitamind.net/vitamin-d3/) und eine tolle Unterhaltung mit einer Freundin haben mich darauf gebracht heute den Selbsttest zu starten.
Denn ich fühle mich so schlecht wie schon lange nicht mehr. Mein Immunsystem ist total geschwächt, meine Erkältung dauert jetzt schon über 3 Wochen an, ohne Besserung, eher das Gegenteil ist der Fall. Mein Rheuma macht ein schmerzfreie Gehen unmöglich. Ich liege seit Tagen im Bett und jedesmal wenn es mich so nervt das ich aufstehe, bekomme ich die Quittung indem es mir am nächsten Tag dann noch schlechter geht. Ich will was tun.

Ich fange heute an und werde Berichten.


Heute Anfangssituation:

Körperliche und Geistige Einschränkungen

Sehr starke Erkältung (keine Grippe), mit trockenen Husten, Atemprobleme, trockene aber laufende Nase, allgemeine Schwäche. Dauer seit etwas mehr als 3 Wochen krank.

Rheuma:
Diagnosen - Ostheochondrose, Spondylarthrose, Arthrose in den Gelenken, Fibromyalgie, Neuropathie. Seit 2000 Schmerzpatientin. Dauerhafte Schmerzen in allen Gelenken, der Wirbelsäule und der Nerven, Lymphstauung.

Immunschwäche:
Asthma seit meiner Kindheit, Chronische Kopfschmerzen, Chronische Stimmbandentzündung.
Hashimoto-Thyreoiditis, Chronische Funktionsstörungen des Darms, Fatique

Psyche:
Allgemeine Stimmungsschwankungen (keine Depression), Sozialphobie und Manische Schübe (ich bin ein Workoholiker). Fatique (totale Erschöpfung). Hochsensibilität (blöder abgegriffener Begriff, da oft jeder der sich als Sensibel bezeichnet auch gleich Hochsinsibel ist - ich meine jedoch damit das Unvermögen Reize zu filtern, bei mir kommen alle Reize ungefiltert an, was zu einer Überhöhung der Sinne führt. Ich bin damit total überfordert und kann z.B. nicht oder nur begrenzt am öffentlichen Leben teilnehmen. Das macht sich bemerkbar, dass ich "mehr oder anders" wahrnehme, höre, sehe, rieche und ertasten kann.)

Medikamente: 
L-Tyroxin, Symbicort, Aerodur, Acoxia, sehr selten Iboprofen, Magnesium. Bei sehr starken Schmerzen bekomme ich eine Spritze mit einer Combination aus Cortison und Schmerzmittel. Einmal im Jahr eine Grippeimpfung ist bei mir absolut Pflicht. Da jede Grippe eine echte Gefahr darstellt.

Was ich mir erhoffe:
Eine allgemeine Verbesserung meiner körperlichen Beeinträchtigung. Ich wäre schon Glücklich wenn ich wieder einige Schritte ohne Schmerzen gehen könnte oder einfach mal eine Nacht durchschlafen ohne alle 5 Minuten vor Schmerzen aufzuwachen. Auch hoffe ich damit mein Immunsystem zu stabilisieren, so dass ich nicht dauernd Erkältet bin.

Was macht hochdosiertes Vitamin D?

Vitamin D ist ein Immunmodulator, dass heißt, es regelt die Immunantwort des Körpers. Vitamin D reguliert dabei einige antibakterielle Prozesse nach oben, ist sonst aber haupsächlich ein Immunsuppressor – unterdrückt also die Immunantwort. Das klingt zunächst erschreckend, ist aber eine wichtige Sache. Vitamin D verhindert, dass das Immunsystem überreagiert, es hält die Immunantwort in Schach und sorgt für eine kontrollierte Körperabwehr. Vitamin D fördert dabei körpereigene Antibiotika, während es entzündliche Prozesse herabreguliert, welche den eigenen Körper schädigen könnten. Bei zahlreichen chronischen Krankheiten kann eine solche Unterdrückung durchaus gewollt sein: Im Falle von Autoimmunerkrankungen ist das Immunsystem durch chronische Entzündungen außer Kontrolle geraten und schädigt den eigenen Organismus. Dies kann auch ursächlich durch einen Vitamin-D-Mangel ausgelöst werden: Bei einem längeren Vitamin-D-Mangel – besonders in der Kindheit – kommt es auf Dauer zu Überreaktionen des Immunsystems, die sich möglicherweise in Autoimmunerkrankungen (Diabetes, MS, Rheuma), Allergien und chronischen Entzündungen äußern können.

Für die Anfangstherapie sind Dosen von 10.000 – 20.000 IE pro Tag zu empfehlen, die mit Vitamin 100-200 µg K2 und Magnesium kombiniert werden sollten.

Ich bin gespannt.... ich fange heute heute Nachmittag an.

Und ich werde im Wöchentlichen Abstand berichten.

Drückt mal eure Daumen.

Herzliche Grüße eure Jo Andarnil

Vegan - Vegetarisch




Ich habe eben einen interessanten Artikel gelesen, die Kommentare darunter waren eindeutig wohlwollend (Artikel folgt am Ende des Textes), bis auf einen.

Eine Frau reagierte erst einmal sehr ungewöhnlich, indem sie etwas aufgebracht verkündete: "Das ist doch alles ein Witz, selbst zu Vegan habe ich bald keine Lust mehr.." natürlich wurde sie kritisiert - es gab nur einen Menschen der sie verstand (und dennoch den Artikel super fand) - das war ich.

Ich lebe jetzt seit fast vier Jahren Vegan. Es gab eine Zeit da fiel es uns leicht vegan zu leben und jetzt ist eine Zeit da fällt es uns schwer. Früher war mir nicht bewusst, das die Vegane Ernährung (wenn man nicht alles - wirklich alles selbst kochen will) recht teuer ist. Wir hatten das Geld und wir waren Willens. Für diese Zeit bin ich sehr dankbar. Mittlerweile sieht es aber eher so aus, als würden wir wieder einen Rückschritt machen müssen, je weniger Geld man hat, desto schwieriger wird es den Veganen Lebensstandart aufrecht zu erhalten und das erleben wir gerade. Aber zurück zum Artikel. Auch wenn der Artikel versucht die vegetarische Ernährung in einem offeneren und somit auch freundlicheren Licht darzustellen so trennt er dennoch klar. Wenn jemand wie ich die meiste Zeit ausserhalb der eigenen vier Wände Vegetarisch isst, weil es nicht anders möglich ist und dafür dann von Veganern angegriffen wird versteht man die Reaktion der Frau besser. Denn die Ausgrenzung wird einem regelrecht um die Ohren gehauen.

Das Problem ist, dass man Einzelschicksale hier ausklammert. Menschen die vegetarisch leben, werden in veganen Communitys sofort an den Pranger gestellt unabhängig ihrer Geschichte. Ihr Dasein wird mit Fleischessern in einen Topf geworfen.

Wenn man bedenkt, dass es auf sozialer Ebene wie in Krankenhäuser, Kindergärten, Ganztagsschulen noch keine vegane Verpflegung gibt, wenn man bedenkt das es Menschen gibt die in Armut leben, ist das schon traurig das viele sofort aggressiv reagieren. Es wird von Seiten der Community selten gefragt warum jemand Vegetarier ist. Und leider ist es auch so das eine Begründung nur selten bis gar nicht stehen gelassen wird.

Oft erlebe ich es, dass jeder wie eine Dampflok sofort genug Argumente vorbringt damit der andere sein Leben ändert, unabhängig seiner persönlichen Geschichte.

Ich erlebe die vegane Community sehr eingeschränkt empathisch. Global betrachtet muss hier noch viel geschehen, denn der Mensch mit seinem Schicksal darf bei all dem Leid der Tiere nicht ignoriert werden.

Mir fehlt es an Verständnis und direkten: unter die Arme greifen. Mir fehlt es an einer veganen Tafel, die man z.b in grösseren Orten einrichten könnte.

Das Engagement ist da, nur leider wird die Energie oft da eingesetzt wo es bereits vegane Menschen gibt - in den einzelnen Gruppen, Internetforen usw. Gerade wir müssten mehr vegane Buddys rausschicken, damit auch Menschen mit sehr wenig Geld die Möglichkeit der Unterstützung haben.

Denn genau das ist oft das Problem bei Vegetariern. Sie würden gerne aber sie können nicht. Da hilft es leider auch nicht wenn man zu hören bekommt: das kannst du alles selbst machen, wenn man noch nicht mal Geld hat um die die ganzen Zutaten zu kaufen ... 


Mein Fazit, ich und meine Familie tun unser Bestes um weiterhin Vega zu leben, aber ich weiß nicht ob wir das auf Dauer finanziell schaffen. Denn hier im Norden ist die vegane Ernährung erst in den Kinderschuhen, während im Süden bereits jeder Lebensmittelladen nachgezogen hat und einige bis sehr viele vegane Lebensmittel verkauft, ist man hier oft auf die größeren Städte angewiesen oder muss im Internet kaufen und wenn man keine Kreditkarte hat wird der Internetkauf oft auch hier auf wenige Portale eingeschränkt. So gesehen ist das Leben hier zwar schöner, aber als vegan denkender und gerne lebender Mensch nicht gerade einfach. Vorallem dann wenn man auch noch Ansprüche an die eigene Ernährung hat. Trotzdem wenn man mich jetzt fragt, ob ich lieber wieder Vegetarierin werde, sage ich ganz klar Nein. Ich esse ausserhalb der Wohnung wieder Vegetarisch, aber zuhause essen wir Vegan. Das ist ein Kompromiss den ich in unserem Fall als notwendig betrachte. 

Alles liebe eure Jo Andarnil 


Ein Artikel von Helmut F. Kaplan*

"Vegetarisch oder vegan? 
Notwendige Bemerkungen zu einer überflüssigen Debatte
Vegetarier haben es wirklich nicht leicht.
Eben noch von den Fleischessern verspottet, droht nun schon wieder Ungemach, diesmal von der anderen Seite: Kritik von den Veganern, die nicht nur Fleisch, sondern auch Milchprodukte, Eier und Leder als unmoralisch ablehnen. Dazu gleich eingangs zwei Thesen, um die Problematik und Brisanz der Frage 'Vegetarisch oder vegan?' zu veranschaulichen: 
Die Kritik der Veganer an den Vegetariern ist erhisch-faktisch völlig richtig.
Die Kritik der Veganer an den Vegetarieren ist politisch-strategisch völlig falsch.
Wie immer, wenn es um emotional aufgeladene und sachlich vielschichtige Diskussionen geht, empfiehlt es sich auch hier, zunächst nüchtern die Fakten zur Kenntnis zu nehmen:
Jede kommerzielle Nutzung von Tieren, also auch die in der Milch-, Eier- und Lederindustrie, bedeutet de facto eine Ausnutzung der Tiere - weil Konkurrenz, Wirtschaftlichkeitsdenken und Profitstreben automatisch zur Ausbeutung der Tiere führen. Darüber hinaus besteht zwischen der Milch-, Eier- und Lederindustrie einerseits und der Fleischindustrie andererseits ein vielfältiger, enger und unlösbarer Zusammenhang dergestalt, daß jeder Konsum bzw. jede Nutzung von Milch(produkten), Eiern und Leder gleichzeitig die Fleischindustrie ankurbelt.
Dazu nur drei Beispiele: Die Kinder der Milchkühe, die Kälber, landen, sofern sie nicht weiblich sind und ebenfalls der qualvollen Milchproduktion zugeführt werden, im Schlachthaus; die Kinder der Legehühner enden, wenn sie männlich sind und nicht gleich nach der Geburt vergast, ertränkt oder in den Fleischwolf geworfen werden, als Brathähnchen; der Verkauf von Leder erhöht die Gewinnspanne der Fleischproduzenten.
Andererseits ist es aber völlig abwegig, wie nicht selten praktiziert, Vegetarier und Fleischesser 'in einen Topf zu werfen', nach dem Motto: 'Wer Käse ißt, kann gleich auch Fleisch essen!' Selbstverständlich richtet der Fleischesser einen größeren Schaden an: weil er nicht nur, wie der Vegetarier, die tierlichen Milch- und Eier-'Lieferanten' direkt ausbeutet und die Fleischindustrie indirekt fördert, sondern weil er darüber hinaus auch noch die Fleischindustrie direkt forciert. Der Fleischesser, der ja immer auch ein Milch-, Eier- und Lederkonsument ist, hat schlicht und eindeutig viel mehr Tiere auf dem Gewissen als der Vegetarier.
Eine ganz andere Tatsache, die es bei der Frage 'Vegetarisch oder vegan?' ebenfalls zu berücksichtigen gilt, ist aber diese: Zum Veganer wird so gut wie niemand mit einem Schritt. Vielmehr vollzieht sich die Wandlung vom Fleischesser zum Veganer fast immer über die Zwischenstufe Vegetarier. Schon allein aus diesem Grund wäre es unsinnig, die de facto notwendige Voraussetzung für den Veganismus, den Vegetarismus, zu verteufeln.
Hinzu kommt: Für den Vegetarismus kann und soll man offen und öffentlich werben. Hier ist 'Überzeugungsarbeit' sinnvoll und notwendig. Und zwar deshalb, weil die faktischen und ethischen Gründe für den Verzicht auf Fleisch nicht nur rational, sondern auch 'lebenspraktisch' unmittelbar plausibel gemacht werden können: die Wurstsemmel durch eine Käsesemmel und die Fleischsauce durch eine Kräutersauce zu ersetzen - das kann man sich verhältnismäßig leicht vorstellen. Aber mit einem Schritt auf 'alles' zu verzichten, überfordert die Phantasie (nicht zuletzt aufgrund des unzureichenden Informationstandes) und provoziert Angst, Ärger - und vor allem Flucht: 'Dann mach´ ich doch lieber gleich so weiter, wie bisher und esse alles, worauf ich gerade Lust habe!'
Zum Vegetarismus kann man die Menschen führen, zum Veganismus müssen sie selber kommen. Der Schritt zum Veganer vollzieht sich im Stillen, im Privaten. Allerdings in aller Regel nur unter einer Voraussetzung: wenn die Menschen motiviert sind, aus ethischen Gründen auf die Ausbeutung von Tieren zu verzichten. Und die Sensibilisierung dazu erfolgt fast immer im Zuge eines ethisch begründeten Vegetarismus. Deshalb ist es so wichtig, die Menschen zum ethischen Vegetarismus zu führen. Alles andere und weitere geschieht, wenn es geschieht, von selbst.
Die Verurteilung von Vegetariern schafft keine Veganer, verhindert aber Vegetarier. Die Verteufelung des Vegetarismus bringt keinerlei Nutzen, aber immensen Schaden. Entscheidend ist, wie gesagt, die moralische Motivation. Deshalb sollen diejenigen, die die ehrliche Absicht haben, auf Fleisch zu verzichten, diejenigen, die bereits am veganen Ziel sind, und "alle dazwischen" an einem Strang ziehen - anststatt sich gegenseitig auszugrenzen und damit den Tieren zu schaden.
Wäre der Konflikt zwischen Vegetariern und Veganern nicht Realität, er würde vielleicht von den Werbestrategen der Fleischindustrie erfunden - und wäre eine geniale Idee. Über nichts freuen sich die Fleischesser mehr als über streitende Nichtfleischesser!"  
 Helmut F. Kaplan*



* Helmut Friedrich Kaplan ist ein österreichischer Autor, der sich hauptsächlich mit Tierrechten und Ethik befasst

Bildquelle: Unser Tierhof Amoa den wir im Juli 2016 aufgeben mussten. Unser Hof heißt jetzt Katzenhof Amoa und darf natürlich gerne unterstützt werden. Weitere Infos über: Facebook: Katzenhof Amoa

Sonntag, 11. Dezember 2016

Eure Tiere sind nicht eure Tiere...

Es ist kurz vor Weihnachten, der Tierverkauf boomt!
Jedes zweite Tier, das während eines Feiertages verschenkt wird, landet später entweder im Tierheim, oder auf einem Gnadenhof, es wird ausgesetzt oder über Kleinanzeigen  verkauft oder verschenkt. 

Ich fordere ein Umdenken. Immer wieder wird von Halter und Besitzer gesprochen. Der Tierschutz kann nur dann wirklich greifen, wenn diese Begriffe von uns entfernt werden. Tiere gehören uns nicht. Sie sind weder für uns auf diesen Planeten erschienen noch haben wir sie geschaffen.. Sie leben weil es ihre Natur vom Leben verlangt.


Wenn wir wirklich als Tierschützer arbeiten, dann müssen wir anerkennen, das wir nur ihre Stimmen sind, für mehr Gerechtigkeit.



Johanna Andarnil Schlitzkus vom Katzenhof Amoa


Warum ich politisch werde

Ich der Öko-linksversifte-Gutmensch und wie es dazu kam.


Ich habe oft überlegt mich Politisch intensiver zu engagieren, genauer gesagt seit ich 18 Jahre alt bin, ist Politik ein Thema für mich. Als ich 18 wurde gab es noch nicht die Grünen, damals hab ich das wählen abgelehnt, es war mir zu konservativ spießig., trotzdem habe ich mich mit den einzelnen Parteien auseinander gesetzt. Nur damals gab es nichts was mich wirklich an deren Parteiprogrammen gefesselt hat. Ab den 90gern habe ich die Grünen gewählt, aus Überzeugung. Später dann über einige Jahre die SPD und ab 1998 zurück zu den Grünen und da bin ich dann bis zur letzten Wahl geblieben.

Erschreckend fand ich, dass die Grünen sich immer mehr Richtung Mitte bewegt haben und somit ihre anfänglichen Ziele gänzlich aus den Augen verlieren. Natürlich geht es um Entwicklung, aber sich so zu entwickeln das kaum noch ein Unterschied zur SPD besteht, finde ich Rückschrittlich, statt Fortschrittlich.
Nachdem bei der letzten Länderwahl in Hessen die Grünen dann mit der CDU eine Koalition gründeten, war klar für mich, die Zeiten "meiner" Grünen sind echt vorbei. Und somit auch die Zeit in der ich mich selbst als "Grün" bezeichnet habe.

Mein politisches Interesse ist einfach gegliedert:

1) Mehr Menschlichkeit, mehr Tierrecht, mehr Ökologisches Bewusstsein für die Probleme dieser Erde. Wasser für alle, Nahrung für alle, Massentierabschaffung und mehr Landwirtschaft. Mehr Unterstützung der vegetarisch/veganen Ernährung in der Gesellschaft, mehr Aufklärung zum Thema Tierschutz in den Kindergärten und Schulen. Ein vegetarisch/Veganes Grundnahrungsprogramm in allen sozialen Einrichtungen - vom Kindergarten, bis zum Krankenhaus. Weg vom Fleisch und der Ausbeutung unserer Tiere.
2) ein gerechtes Steuersystem, ein Kindgerechtes Schulsystem (weg vom militärischen Trill der Preußenzeit, mehr Individualität, kleinere Klassen), Gleichberechtigung, die Möglichkeit gesetzlich heiraten zu dürfen mit den gleichen Rechten und Pflichten die auch ein Heterosexueller Mensch hat.
3) das bedingungslose Grundeinkommen und somit eine menschenwürdige Rente, die Abschaffung von Harz4 (das Übel schlecht hin), keine Armut für Kinder. Individuelle Freiheit und Entfaltung der Persönlichkeit. Ich bin auch für eine Bürgerversicherung, die die Krankheit nicht als Makel ansieht, sondern als Teil unserer menschlichen Existenz. Es darf meiner Meinung nicht sein, das Gesunde besser bewertet werden als kranke Menschen, reiche besser behandelt als arme. Die Absicherung eines Menschen muss Deutschlandweit gleichberechtigt sein.
4) ich bin gegen Faschismus und Rassismus, Imperialismus und Militarismus.

Als ich letztens meine Wünsche bezüglich einer Politik für mich notiert hatte, wurde mir klar in welche Richtung ich gehe, von einem Öko-grünversiften-Gutmenschen, zu einem Öko-linksversiften-Gutmenschen. In dem Sinne hat sich für meine Umwelt gar nicht so viel verändert ;)
Zumindest nicht was meine Meinungsäuserung und meine "extreme" Kritik an Tierleid und Menschenleid anbelangt. Ich bleibe also meinen Idealen treu.
Trotz das ich die Partei gewechselt habe.

Man findet mich jetzt also auch als Parteimitglied der Linken... ganz neu seit November. Und sobald ich wieder einigermaßen Fit bin (bin momentan seit fast drei Wochen Dauererkältet), werde ich mir mal den Kreisverband in Cuxhaven anschauen. Bin sehr gespannt.

Wer mehr über die Linken wissen will, auf der Webseite findet ihr alle wichtigen Infos, unteranderem auch das Parteiprogramm:

https://www.die-linke.de/partei/partei/

Für mehr Menschlichkeit

In dem Sinne
Herzlichst eure Jo Andarnil

Auslandstierschutz

Thema Auslandstierschutz, mal Tacheles mit Links...

Ich bin mal wieder zu einem Fazit gekommen, der Mensch will Glauben.
Er will sich bestätigt fühlen in seinem Glauben.
Glaube wird höher bewertet als die Wahrheit.
Oft wird die Wahrheit ignoriert um den eigenen Glauben zu schützen.
Oder es wird alles unternommen, damit die Wahrheit im Dunkeln bleibt.

Kommt die Wahrheit dennoch ans Licht orientiert sich der Mensch an der Masse. Glaubt die Masse nun an die Wahrheit wird er seinen Glauben anpassen. Nur so tritt Veränderung im Glauben ein.

In den letzten Wochen hab ich viel zum Thema Glauben und Wahrheit gelesen, teils auch wie Wahrheit interpretiert wird, ob Wahrheit überhaupt lebbar ist. Ich las das Wahrheit oft nicht ertragen wird, weil der Mensch dadurch sein Weltbild verändern müsste, was aber sehr schwer ist, da der Glaube dem Menschen zum Leben verhilft.

Sehr spannendes Thema. Ich habe es gleich aufgegriffen und durch Zufall kam ich gestern auf eine Seite des Veterinäramtes, ich hab ein wenig recherchiert und herausgefunden, das das Verbringen von Hunden aus Süd- und Osteuropa durch Tierschutzvereine bestimmten gesetzlichen Regeln unterworfen ist, die nicht immer eingehalten werden, da die Vermittlungskette nicht immer kontrollierbar und nachvollziehbar ist. Das macht es so schwierig seriöse ehrenamtlich tätige Vereine von solchen zu unterscheiden die sich daraus einen Gewinn erhoffen.
Ich habe mich dann noch etwas weiter informiert, da mich das Thema auch privat interessiert. Und bin tatsächlich auf ein paar interessante Seiten gestoßen. Wer sich wirklich dafür interessiert hier die Links:

http://leid-der-vermehrerhunde.de/infos.html

http://www.landkreis-ludwigsburg.de/…/verbringen-von-hunde…/

http://www.lto.de/…/eugh-c-301-14-vermittlung-hunde-auslan…/

Nachdem ich mir die Regelungen für den Transport der Tiere angeschaut habe, habe ich mir überlegt (ich gebe zu, ich hab mal wieder nicht geschlafen und ich recherchiere gerne, weil ich nicht alles glaube was ich lese), ich schau mir einfach mal die einzelnen Vereine an, wie die das Handhaben und wie sie die Vermittlungsgebühren berechnen. Interessanterweise kam ich auf etliche Vereine die sich auf Auslandsadoption spezialisiert haben, aber keine Auflistung der Nutzen-Kosten-Rechnung, heißt die Gebühren scheinen erst mal wild zusammen gewürfelt zu sein.

Ich bin daraufhin auf eine Seite einer Tieranwältin gelangt, sehr interessant. Ich war richtig überrascht und erfreut das es Anwälte für Tiere gibt. Ich hab mich etwas auf ihrer Seite eingelesen und interessante Inhalte gefunden:

https://kanzlei-sbeaucamp.de/auslandstierschutz-und-transp…/

Dann hab ich natürlich auch recherchiert wie hoch eine Vermittlungsgebühr bei einem Hund ausfallen darf und welche Kosten ein Verein hat.

Hier eine interessante Seite, hier schlüsselt ein Verein genau auf, wie sich die Schutzgebühr zusammen setzt, sehr vorbildlich:

http://www.wir-fuer-tiere.org/schutzvertrag-schutzgebuhr/

Genau das sollte auch wirklich jeder auf der Seite seines Tierschutzvereins finden, eine Auflistung der Kosten und eine Information zum Ablauf der Hundevermittlung.

Die Gebühren sind sehr unterschiedlich wie ich feststellen konnte liegen sie zwischen 200 Euro und 350 für einen kastrierten Hund.
Unabhängig woher der Hund kommt. So zahlt man z.B. das gleiche für einen Hund aus dem Tierheim in Deutschland, wie einen Hund aus dem Ausland.

Alles was darüber ist, gibt als nicht seriös. Wer also für einen unkastrierten Hund 300 zahlen soll, sollte nachfragen wie diese Gebühr entstanden ist. Wenn er keine nette Antwort erhält gut, wenn nicht... wahrscheinlich scheidet er dann sowieso als neues "Herrchen" aus.

Nachdem ich all das gelesen habe, hab ich mich auf die Suche nach Vermittlungsanzeigen gemacht und wurde mehr als fündig.
In Ebay Kleinanzeigen und etlichen anderen Tiervermittlungsportalen, wie Foren und Zeitungen findet man Tiere aus dem Ausland, nett fotografiert zu Preisen von bis zu 600 Euro.
Der jeweilige Verein wird natürlich angegeben. Ich war mehr als Überrascht und es hat mich auch echt sauer gemacht. Eine dieser Anzeigen:

"Hund sitzt noch im Käfig in Rumänien und wartet auf sein neues Herrschen mit Herz. Vermittlungsgebühr 450 Euro". Daneben dann der Ansprechpartner eines Vereins... mit Telefonnummer.

Also hab ich meinen Text auf meiner Facebook Chronik verfasst, ohne mein Recherchiertes preis zu geben, ich war einfach neugierig wie meine Freunde und Abbonenten darauf reagieren. Auch wollte ich wissen ob sie ähnliche Erfahrungen gemacht haben. Auf das Ergebnis war ich ehrlich gesagt nicht vorbereitet. Mir war zwar klar, das ich mir bei dem einen oder anderen Auslandsverein keine Freunde mache, da ich den Text öffentlich gesetzt habe. Aber DAS bei Freunden, Ups. Da fühlte sich doch so mancher auf den Schlips getreten (Ende vom Lied war, das es einen richtigen Shitstorm gab. Ich habe den Text daraufhin privatisiert und ihn jetzt hier öffentlich geteilt). Nun gut... zurück zum Anfang.

Es ist der Glaube der hier das Problem ist... nicht die Wahrheit.

In dem Sinne... glaube nicht alles was du liest, recherchiere selbst. Dann findest du genau das heraus, was ich herausgefunden habe... vielleicht nicht so detailliert, aber das reicht wenn man zwei Minuten in Google ist, um zu verstehen, das nicht alles so toll ist am Auslandstierschutz.

Oft lese ich das man dem Billigimport von Welpen mit erhöhten Gebühren entgegentreten muss um seriös zu wirken - mit ein wenig Logik wird klar, diese Rechnung geht nicht auf.
Denn die Hundevermehrer haben das mittlerweile spitz gekriegt und ihre Preise ebenfalls erhöht....

Ach ja... Ein Hund unterm Weihnachtsbaum - NEIN... Warum ich dagegen bin - gerne im nächsten Thema.

Grüße von eurer Jo Andarnil

Sonntag, 4. Dezember 2016

Weihnachten - ein Fest der Liebe? - Wirklich?




Wie jedes Jahr stehe ich vor Entsetzen im Laden, vor mir auf dem Band: Ente und Huhn eingepackt in Plastikfolie. Hinter mir im Einkaufswagen Ente und Gans. Die Musik dudelt schon im Oktober und die ersten Weihnatsplätzchen findet man im September im Regal.
Die Truhen sind voll mit Fleisch und die Leute befinden sich bereits Anfang November im Kaufrausch.

Weihnachten wird als Fest der Liebe bezeichnet, sehr einseitig wenn man bedenkt, das die Gänse und Enten bereits im Herbst als Lebendware angeboten werden, damit sie zu Weihnachten gemästet auf dem Esstisch landen.
Und wenn Weihnachten endlich vorbei ist, geht es weiter an Silvester, dort werden dann Karpfen, Hase und co ihr Leben lassen müssen.

Oft frag ich mich wie das Fest der Liebe mittlerweile definiert wird, ein Handel wer mehr Geld ausgeben kann? Oder welche Geschenke höher zu bewerten sind oder wer die größte Gans auf dem Tisch hat?
Oder welche Familie am wenigsten am Weihnachtstisch streitet?

Wo hat Liebe zu Weihnachten ihren Raum?


Sind es die bunten Lichter oder die Kerzen am Fenster, die uns vorgaukeln: Hier findet man besonders viel Liebe?
Ist es der Geruch nach Bratäpfeln oder Tannenzweige oder eher der fahle Gestank von weggeworfenen Essen.

Denn nach Weihnachten erlebt die Müllabfuhr ihren eigenen Weihnachtsbraten in Form von vergammelten Lebensmitteln die übrig geblieben sind und dann entsorgt werden müssen. Plätzchen die kein Mensch isst, Spielzeug das gerade mal einen Tag gehalten hat, Kuchen der zu viel eingekauft wurde oder gebacken. Gräten und Knochen von Tieren die Kinder in ihren Bauernhofbüchern als süss bezeichnen, die sie dann zu Weihnachten entweder verschmähen oder fröhlich kauend runterschlucken (oft ohne zu wissen, woher sie kommen und das sie für die Malzeit sterben mussten).

Weihnachten ist für mich kein Fest der Liebe, sondern ein aufgezwungenes Ritual - das war es schon immer. Die Weihnachtsgeschichte verblast spätestens wenn jingle Bells zum Wiederholten mal an der Ladenkasse ertönt. Oft ist der Kontrast zu dem was wir im Wagen haben, so extrem zu dem was andere im Wagen haben, das ich mich jedes Jahr frage, kaufen die Leute für eine ganze Fußballmanschaft ein, oder denken sie der Weltuntergang steht nah?

Ich habe den Nachteil oder Vorteil (je nachdem wie man es sehen möchte) das ich nach meinem 4 Lebensjahr ohne Weihnachten aufgewachsen bin. Dadurch ist mir Weihnachten fremd. Wenn ich eingeladen werde, gehe ich aus Respekt des Gastgebers hin (mittlerweile klappt das ganz gut, oft musste ich aber auch schon absagen) und nicht weil ich Weihnachten mag. Wenn ich mich in den Reihen der Kaufenden eingliedere dann tue ich das, weil ich denke das es wichtig ist, Weihnachten unserem Kind - in gewisser Hinsicht - zu ermöglichen, damit es Kulturell nicht abseits steht. Eine Tradition in dem Sinne haben wir nicht, Shaya hat sich vor Jahren einen weißen Plastikbaum ausgesucht, der jedes Jahr von uns dreien bunt geschmückt wird. Im Grunde genommen hängt an ihm all die Kleinigkeiten die wir im Laufe der letzten Jahre gesammelt haben, vom gerosteten Stern,bis zum Spielzeugweihnachtsmann auf einem Stroh Renntier. Manchmal packen wir auch schon früher die Geschenke aus, einfach weil wir alle uns nicht an den Heiligabend festhalten wollen. Wenn wir es wirklich aushalten so lange zu warten, werden sie spätestens am Frühstückstisch aufgemacht. Traditionen sind uns dreien zu festgefahren, wir freuen uns spontan. Ein anderes Weihnachten ja, aber ganz ehrlich, ich selbst brauche das alles nicht. Für mich sind Traditionen festgelegte Muster die sich immer wieder wiederholen. Sie geben mir weder Hoffnung, noch Geborgenheit. Vielleicht auch deshalb weil ich es nie so erlebt habe. Meine Erinnerungen sind frei davon. Mein Vater hat einmal versucht "eine Art Weihnachtsstimmung" aufzubauen, weil ich so im Winter gefroren habe, hat er meiner Schwester ihre Winterjacke abgenommen und mir geschenkt. Das ist die einzige schlimme Erinnerung an Weihnachten und meine Reaktion darauf, ich habe es wütend abgelehnt und ihn angebrüllt er soll seiner Tochter die Jacke wieder zurück geben, am Ende sind ein paar Schimpfworte geflogen und ich hab den rest des Winters weiter gefroren. Ich hätte mir lieber einen Zeh abgehackt als meiner kleinen Schwester die einzige Jacke weggenommen die sie hatte. Bis zu meinem 4 Lebensjahr habe ich wohl genau wie andere Kinder Weihnachten gefeiert, es gab einen Tannenbaum und einen Braten. Nach dem Essen hat mein Opa mit mir Schach gespielt. Das weiß ich noch. Wir haben Weihnachtslieder gesungen und irgendwann hat meine Oma mich ins Bett gebracht. Ich glaube das ich die darauffolgenden Jahre vergessen habe, welche Gefühle ich damals im Kreis meiner Großeltern hatte. Ich habe ganz ehrlich dieses Weihnachten nie vermisst, denn es gab wichtigeres in meiner Kindheit. Essen war Mangelware, später habe ich nur gegessen um irgendwie ein Gefühl von Sättigkeit zu erreichen. Da war es vollkommen egal was ich gegessen habe. Wer einmal den Geschmack von frischen zarten grünen Blätter gegessen hat, braucht keine Weihnachtsgans. So verrückt es klingt, als Kind war eine Karotte oder eine Erdbeere ein Geschenk der Natur (die hab ich mir vom Acker geklaut). Im Winter sind wir los und haben die alten Äpfel geklaut, im Sommer die Kirschen, im Frühjahr die ersten Salatköpfe. Wir haben nicht gewartet bis sie gewachsen und zubereitet wurden, wir haben sie so wie wir sie vom Acker geklaut haben, in den Mund gestopft. Uns lief der grüne Saft am Kinn runter, so lecker war dieser nach Erde duftender Salat.

Glück hat für mich nichts mit einem Schlitten voller Geschenke zu tun. Glück - das hab ich aus meiner Kindheit gelernt, findet man nur in sich selbst und nur dann kann man es an andere weiter geben.

Mir geht das Jingle Bells gedudel auf den Geist, ich könnte eigentlich das ganze Jahr veganen Marzipanstollen verdrücken, warum es den nur zu Weihnachten gibt, ist mir ein Rätsel.
Ich respektiere wenn meine Freunde im Weihnachtsrausch sind (Grüße an meine Freundin Anna vom Grinch). Ich finde es auch schön, Geschenke zu bekommen (ich bin die letzte die ein Weihnachtsgeschenk ablehnt.). Aber ich finde es einfach nur schrecklich, dass so viel Tiere, gerade zu Weihnachten sterben müssen. 


Wie kann man ein Fest: "Fest der Liebe" nennen, wenn es so viele Blutopfer benötigt um als besonders schön bezeichnet zu werden??

Wenn ich mit Leuten darüber rede, dass wir kein Fleisch essen, dann fällt es besonders zu Weihnachten auf, wie unterschiedlich meine Familie zu anderen Familien ist.

Unsere Traditionen sind neu und fremd und während ich mich selbst als Normal erlebe, erleben andere mich als Extrem.

Ein Weihnachten ohne Gans, ist für viele kein Weihnachten. Ein Silvester ohne Böller ist für viele kein Silvester.
DAS ist für mich Extrem - extrem an der Realität vorbei, denn wer nur seinen eigenen Vorteil sieht, ist Blind für die Probleme dieser Welt.

Freude, Liebe, Hoffnung, Nächstenliebe. Attribute die zu Weihnachten besonders hervorgehoben werden, bleiben letztendlich auf der Strecke, wenn man bedenkt, dass gerade in diesen Tagen (wenn man Silvester und Neujahr mitrechnet) so viel Leid verursacht wird.

Oft werde ich gefragt, ob es nicht auch für mich schön ist, wenn ich Kinderaugen zu Weihnachten leuchten sehe. Ich muss dann an meine Tochter denken die von sich aus, dieses Jahr sowohl auf ihre Geburtstagsparty als auch auf Weihnachtsgeschenke verzichtet hat (sie bekommt trotzdem was von uns, aber das weiß sie nicht) und deren Augen trotzdem leuchten.
Als sie mir sagte, was sie sich von uns wünscht, standen ihrer Mama und mir Tränen in den Augen. Von Mama wünscht sie sich ein Gedicht und von mir ein selbstgemaltes Bild ("einfach ein kleines Bild Mami, ich weiß ja dein Atelier ist noch nicht fertig").

Als wir ihr sagten, dass wir ihre Geburtstagsparty verschieben müsse, meinte sie: "Weißt du Mami, mir ist das überhaupt nicht wichtig. Lass uns doch einfach was gemeinsames unternehmen."

Ich empfinde tiefe Demut vor meiner neunjährigen Tochter, Liebe, Frieden, Glück. Vielleicht ist das ein Gefühl von Weihnachten. doch dann haben wir seit neun Jahren Weihnachten.
Denn diese Kinderaugen leuchten jeden Tag.



Nachdenkliche Grüße von eurer Andarnil

Mittwoch, 23. November 2016

Für zwei wundervolle Menschen - Tagebuch




Seit dem wir hier im Norden sind erleben wir Mitgefühl und Liebe - Agape - , Achtsamkeit und Respekt von einer Seite die ich noch nie erlebt habe.

Mein heutiger Eintrag gilt zwei besonderen Menschen, meinen Freundinnen N. und V.
Durch sie haben wir überhaupt erst unsere neue Heimat gefunden, durch die Beiden hat Heilung ein neues Wort bekommen. Durch die Beiden habe ich christliche Nächstenliebe kennen gelernt wie ich sie vorher noch nie erfahren habe.
Durch die Beiden können wir Leben, statt nur zu existieren.

Ich bezweifle dass sie wirklich wissen was für tolle Menschen sie sind und deshalb diese öffentlichen Worte an sie.

Ihr Lieben,

ich habe noch nie solche Menschen kennen gelernt wie euch, die uns so ähnlich sind, in ihrer Art menschlich, mitfühlend, liebevoll und respektvoll und achtsam zu sein. Bislang war es immer so, das wir die Jenigen waren die sofort zur Stelle waren, wenn sich Not zeigte. Ich selbst habe das von anderen Menschen noch nie erlebt, ich habe es auch noch nie erwartet. Es war eben so wie es war.

Ihr gebt uns das Gefühl Besonders zu sein. Obwohl wir uns kaum kannten habt ihr eure Tür und euer Herz geöffnet und uns aufgenommen wie zwei gestrandete alte Soldaten. Wir standen vor euch halb zerbrochen und ihr habt sofort Uhu geholt und uns wieder zusammengeflickt. Nächstenliebe ist ein Wort aus dem Christlichen, dass ich bis dahin nicht erlebt habe, daher war es auch für mich schwer die christliche Religion als Positiv zu empfinden, ihr gebt dieser Nächstenliebe Raum, ihr zeigt wie es sein kann, wenn das Wort wirklich gelebt wird.

Ihr gebt uns so viel, dass ich oft nicht weiß, wie ich damit umgehen soll. Das Annehmen fällt mir oft schwer und ein einfaches Danke reicht mir nicht aus. Da ich diese Art der Zuneigung, der Hilfsbereitschaft und des Respekts vorher nicht kannte, stehe ich oft vor euch und möchte die Hände falten und Namasté sagen, aber das wäre irgendwie komisch, - auch wenn es genau das ist was ich fühle, ihr würdet es nur als Wort unter vielen verstehen -  also umarme ich euch, sage Danke und geh wieder. Abends wenn ich im Bett liege gehen mir dann die Stunden durch den Kopf die ich mit euch verbracht habe und dann kommen die Tränen und ich lass sie laufen.

In solchen Zeiten weiß ich, dass es noch weh tut, die letzten zwei Jahre sind noch nicht verdaut. Es ist so viel passiert, dass ich oft das Gefühl hatte, ich steh mit meiner Familie am Abgrund und nun ist es vorbei.... Ich bin keine starke Frau, auch wenn das oft scheinen mag. In Wahrheit bin weder ich es, noch Britta. Aber wir halten einander fest. Es war nicht einfach alles abzubrechen und hier neu anzufangen, wir wussten nicht was auf uns zukommt, welche Hürden wir noch überstehen müssen und wäre Shaya nicht gewesen, vielleicht hätten wir beide es nicht geschafft.

Aber wir hatten uns, das gab uns die Kraft die über das Limit von dem hinaus ging, was machbar war. Körperlich gesehen sind wir beide total am Ende. - Und dann seid ihr aufgetaucht, wie aus dem Nichts. Gerade am Anfang war ich total irritiert und wusste überhaupt nicht wie ich mit eurer Liebenswürdigkeit und eurer Fürsorge umgehen sollte. Da waren zwei Menschen die ich schon etwas länger aus der Ferne zu kennen glaubte, aber in Wirklichkeit waren sie mir Fremd. Und sie tauchten einfach aus dem Nichts auf und fingen uns auf.
Es gab so viel, womit ich überhaupt nicht zurecht kam, dass mir fremd war. Die Art und Weise wie ihr für uns da wart - ist viel zu groß um es in Worte zu fassen.
Vielleicht ist das wirklich Familie, dieses winzig kleine Wort, dessen Wahrhaftigkeit ich immer vermisst habe. Dieses Gefühl das jemand für mich - für uns - da ist, so 100%.
Das muss Familie sein.

Durch euch erfahre ich etwas, das ich noch nie erfahren habe. Es gab immer Menschen die mein Herz erreicht haben. Ich liebe gerne. Ich bin selbst uneigennützig und hilfsbereit. Das ich eines Tages auch dieses Gefühl bei anderern erlebe, damit hab ich nicht gerechnet.

Es gab oft Momente da wusste ich nicht was ich sagen sollte, alles wäre zuviel oder zuwenig gewesen. Es gibt einfach keine Worte oder Gesten für das was ich fühle.
Ihr tut mir gut, euer Vertrauen in uns ist gleichzeitig eurer größte Stärke. Ich wusste wirklich nicht das wir so wichtig für euch sind.
Es ist einfach schön, euch in eurer Familie kennen zu lernen, zu erkennen welche Qualitäten ihr habt, welche Schwächen, welche Stärken, euch so wie ihr seid zu sehen. Eure Seele zu sehen.
So einen tiefen und innigen Einblick habe ich selten in Menschen. Die meisten Menschen verbergen ihr Wesen hinter vielen Masken, eure hab ich hinterblickt und dahinter wahre Schönheiten gesehen. Menschen die Gutes tun und ich hoffe ich kann Gutes zurück geben.

Es wird in unserer Freundschaft immer mal wieder Momente der Missverständnisse oder Fehlinterpretationen geben, das ist so wenn man eng zusammen ist - mit mir. Aber ich glaube wir bekommen das hin, denn eines weiß ich, nach den 4 Monaten intensiver Freundschaft mit euch, wir wollen nicht verletzen. Unser Miteinander ist durch Respekt und Zuneigung geprägt.

Auch wenn das was ich schreibe noch lange nicht das ausdrücken kann was ich - Wir - fühlen. So seid gewiss, wir lieben euch, für das was ihr für uns getan habt und immer noch tut. So etwas bleibt als Schöne Erinnerung in meinem Herzen zurück.

DANKE
Namasté

Ich sehe euch.
Ich liebe euch
Eure Jo




Samstag, 19. November 2016

Die Feder und die Brücke - Tagebuch




Das Jahr geht langsam dem Ende zu.

Ich sehe mich auf einer Brücke stehen, der Wind saust mir um die Ohren, aber die Brücke steht sicher, das überqueren ist nicht schwer. Also lauf ich los, doch irgendwann verändert sich der Wind. Aus einem kleinen Sturm ist ein Orkan geworden und ich fühle wie sich die Brücke bewegt, wie sie anfängt nach allen Seiten auszuschlagen und ich höre wie die Verankerungen quietschen und sich gegen diese Bewegung wehren. Ich halte mich mit beiden Händen fest und mein Blick geht zurück.

Erinnerungen tauchen auf, Stunden, Tage, Wochen, Monate, Jahre. Wenn ich zurück gehe ist der Weg genauso beschwerlich wie wenn ich nach vorne gehe. Nur das was war, das kenne ich, das was sein wird, ist für mich der unbekannte Fleck.

Ich bin mein Leben lang fasziniert von dieser Brücke, die mich vorwärts treibt, die mich schwanken lässt, die mich offen für das Unbekannte macht, die mich zurück blicken lässt auf eine Zeit die ich passiert habe. Bis dahin hab ich es geschafft, den Rest werde ich auch noch schaffen.
Ich hatte noch nie das Bedürfnis zurück zu gehen, wieder zurück zu das was ich kannte, was mir Vertraut war. Was mir schmerz bereitet hat.

Wenn ich eines im Buddhismus gelernt habe, dann das Leid wirklich allgegenwärtig ist. Keine Zeit ohne Leid, keine Erinnerung ohne Leid, keine Gegenwart ohne Leid und so auch keine Zukunft ohne Leid. Leid ist immer da, davon hat jeder Mensch genauso viel zur Verfügung wie vom Glück.
Doch während das Glück wie eine Feder über unseren Kopfen weht, müssen wir schwer am Leid tragen.
So ist es auch einfacher sich zu erinnern wie sehr man gelitten hat als sich zu erinnern wie glücklich man war.

Die Feder über unseren Köpfen symbolisiert die Freiheit, im Leid war noch nie jemand frei. Und wirklich frei kann man sich erst ohne Leid fühlen.
Ich möchte die Feder gerne fassen und mich von ihr in die Lüfte treiben lassen. Den Wind und die Gezeiten fühlen dort oben, wo mir das Schwanken der Brücke  nichts anhaben kann.

In den letzten zwei Jahren hat meine Brücke so sehr geschwankt das ich manchmal dachte gleich bricht sie zusammen und ich gehe mit ihr unter. Aber die Jahre haben mir gezeigt wie viel sie ertragen kann, das leise Quietschen der Verankerungen ist nichts gegen das Zerren und Reißen der Taue die vorher die Brücke hielten.

Ich hab so vieles erlebt, manchmal denke ich, ich bin ein alternder Soldat der den Blick zurück zum Schlachtfeld schweifen lässt und dann ohne seine Kameraden los läuft... immer weiter und weiter. Die Zerstörung ganzer Leben liegt hinter ihm.

In den letzten zwei Jahren wurde ich zu Andarnil, einer Schülerin des Lebens. Kein Lehrer kann mir das beibringen was diese Brücke bislang erreicht hat. Ich lerne das Leben von allen Seiten kennen.
Es gibt Tage da denke ich darüber nach, warum das so ist, wieso musste ich all das erfahren um es zu verstehen. Die Antwort ist in mir.
Der Weg des Bodhisattva lehrt das es notwendig ist, die Dinge zu erfahren um sie aufzulösen. Man kann nur wirklich verstehen, wenn man es verinnerlicht hat, wenn man mitten im Geschehen ist. Der Sturm wird immer vor einem stehen bleiben, wenn man ihn nicht am eigenen Leib erlebt hat.

Menschen urteilen gerne über Dinge die sie nicht kennen, von denen sie aber überzeugt sind, genug Wissen angebaut zu haben, um darüber reden zu können.
In Wahrheit ist das Wissen um die Dinge die man nicht kennt, nur eine Illusion, eine Phantasie.

Wer über Schokolade reden will, muss wissen wie Schokolade aussieht und wie sie schmeckt.

Das ist die erste Lektion die ich lernen musste. Um über etwas zu sprechen, musste ich es erlebt haben. Um zu wissen wie Leid sich anfühlt, muss ich Leid erlebt haben. Um zu wissen wie sich Glück anfühlt, muss ich Glück erlebt haben.

Meine Brücke wird immer wieder schwanken und wieder zur Ruhe kommen und sich wieder im Sturm des Lebens bewegen, bis ich das Ende erreicht habe und dieses Leben verlassen darf.
Für mich ist die Brücke nichts was mich sorgt, oder mir Angst macht. Sie gehört einfach zu meinem Leben dazu. Der Sturm zeigt mir, dass ich noch bereit bin, für die Lebendigkeit des Seins. Mit allen Höhen und Tiefen, mit all dem Schmerz und all dem Glück.

Das Jahr geht seinem Ende zu. Ein neues Jahr mit neuen Abenteuern steht bereits in den Startlöchern. Vieles ist bereits vorgegeben, aus alten Karma Erkenntnissen gesponnen. Diese Dinge können wir nicht kontrollieren, es wird geschehen was geschehen muss, unabhängig ob es uns gefällt oder nicht. Die Brücke wird wieder schwanken und die Gischt wird hoch schlagen, die Feder wird über meinem Kopf kreisen wie ein Adler über seinem Nest.
Das Leben wird mir weitere Erkenntnisse schenken und ich werde weinen und lachen.
Oft denke ich - "Ach was für ein scheiß Jahr!" und ich hoffe - "Möge uns das nächste Jahr schöner in Erinnerung bleiben"

Egal wie das Jahr war und die das nächste wird, ich kann es nicht ändern, nicht beeinflussen, nichts tun, um die Jahre die vergangen sind aus meiner Erinnerung zu streichen und nichts tun um mich auf der Feder über meinem Kopf in die Lüfte zu schwingen, auf dass ich nur Glück erfahren möge.
Die Feder ist frei und der Wind weht sie über unseren Köpfen und die Brücke schwankt dazu zu einer Melodie.

Und so lerne ich mal wieder ein neues Lied in einer neuen Sprache, auf das ich dazu singen werde...

In diesem Sinne
lasst uns zum Leben singen, dass lässt die Feder noch freier über unseren Köpfen schweben.
Leid vergeht.

Namasté
Eure Andarnil





Mittwoch, 9. November 2016

Erkenntnisse 5





Das letzte Mal hab ich vor etwas mehr als einem Jahr über meine ICH Losigkeit geschrieben.
Ein Jahr ist vergangen.

Wie geht es mir jetzt nach all dieser Zeit, nach den vielen Umbrüchen, dem Ausziehen und Umziehen von einem alten in einem neuen Leben -  nach meiner Entscheidung, zurück zum obligatorischen Ich?

Die wichtigste Erkenntnis die ich in diesem Jahr gesammelt habe ist:

"Je höher ich bin, desto kleiner sind andere.
Je kleiner fühlen sich andere, desto kühler ist es dort oben"

Das Eintauchen in eine andere völlig neue Dimension vom Sein hat mich durch viele verschiedene Erkenntnisse geführt, angefangen dahin dass ich die Illusion des ICHs erkannt habe, bis zur Auflösund des ICHs und zurück zur Erkenntnis das die Illusion ICH notwendig ist, wenn man inmitten dieser Illusionären Welt leben will - statt außen vor.
Ich habe mich in diesem Jahr mit vielen Leuten unterhalten, solchen die ganz gut mit der Illusion leben können, als auch solchen die die Illusion wohl vollkommen überwunden haben und nun andere auf deren Weg zum Tor begleiten.
Ich muss dazu sagen, ich wollte nie mein ICH verlieren, wer den Anfang meines Blogs mitverfolgt hat, weiß das ich sehr gerne ICH war, ich hatte gar nicht vor zu Erleuchten, oder besser - für mich stimmiger - zu erwachen.
Damals nahm ich an, all das ist esoterischer Unsinn, erfunden von Gurus die sich mit der Erleuchtung schmücken wie andere im Winter mit einem Mantel.

Mittlerweile weiß ich, es ist die Wahrheit und je näher wir dieser Wahrheit kommen, desto dramatischer brechen die Kommoden zusammen und all die Schubladen die wir im Laufe der Zeit sorgsam gefüllt haben mit all den kleinen und großen Dingen die das ICH nun mal ausmachen, purzeln unbeholfen auf den Boden umher und all die Dinge die wir gesammelt haben verschmelzen wie Wachs in der Sonne zu einem undefinierbaren Brei. Die Wahrheit - so musste ich erfahren tut weh.
Noch immer schaue ich mit Verwunderung darauf und hin und wieder nach einer schlaflosen Nacht wünsche ich mir meine Innenpersonen zurück, auf das wenigstens einer schlafen kann, während der andere den Mond beobachtet.
Aber auch nach über einem Jahr bin ich in mir alleine. Ich bin nicht mehr Multiple, seit einem Jahr gibt es nur  noch Jo Andarnil.
Mittlerweile hab ich mich sogar an mein Alter gewöhnt, an die Falten und die Wechseljahrsbeschwerden. Ich jammere nicht mehr wie ein junges Küken, das aus versehen das Aussehen einer alternden Henne bekommen hat.
Ich fühle mich so wie ich bin -  in Ordnung, auch wenn mich mein Rücken ziemlich plagt.

Mit dem Erwachen kamen viele Erkenntnisse, viele Wahrheiten zu Tage, die ich mittlerweile für mich behalte, ich spreche nicht mehr darüber. Warum auch. Der Alltag hat mich wieder zurück erobert und ich bin wieder Frau einer Frau, Mutter einer neunjährigen, Dosenöffner von einer Horde Katzen. Das Leben inmitten von Leben, das Leben will.

Mit dem Eintauchen in das Erwachen, mit dem Verschmelzen von Raum und Zeit, mit dem verstehen, dass ich Erwachte für meine Frau zum Alien wurde - gab es nur zwei Möglichkeiten, ich bleibe wach, oder ich bleibe ich.
Ich entschied mich für die zweite Möglichkeit, und damit auch für das Erkennen, das es sehr wohl eine Entscheidung gibt für das ein und ausschalten der Illusion.
Mit dem Einschalten bin ich wieder ein Molekül von vielen Molekülen, mit dem Ausschalten bin ich wieder im Alltag und schmier meiner Tochter ein Frühstücksbrot, während ich mit meiner Frau über Alltäglichkeiten diskutiere. Oberflächlich gesehen bin ich die alte Jo, mit ihren Flausen im Kopf.
Tiefer betrachtet sehe ich die Welt in Abhängigkeit von vielen Planeten, gehe ich noch tiefer, wird mir bewusst was EINS sein bedeutet.
Ohne oben kein Unten, Wie Innen so Außen, wie der Geist so der Körper usw.
Ich habe das Kybalion hier kurz erläutert ohne weiter darauf einzugehen.
Es ist nicht einfach sich als rationaler Mensch auf esoterische Schriften einzulassen.
Aber als ich das Kybalion verstand, verstand ich auch die Angst davor. Und die Wichtigkeit es nicht weiter zu erörtern, genau wie die Wichtigkeit keinen Menschen zur ICH Auflösung zu drängen.
Die Illusion des ICHs ist genauso wichtig wie die Erkenntnis, dass es kein ICH gibt.
Beides steht unmittelbar miteinander in Verbindung. Beides darf sein. Beides ist.

Nicht durch das Kybalion bin ich Erwacht, sondern durch das Erwachen hab ich das Kybalion verstanden.  Wirklich verstanden.
Es ist etwas anderes wenn man ein Buch liest und fasziniert davon ist, oder ob das Buch plötzlich zum Leben erwacht, während man es liest.

In vielen Büchern, unabhängig der Zeit, der Sprache und der Religion wurde über das Erwachen geschrieben, auch das wird einem Bewusst, wenn man selbst erwacht. Die Welt zeigt sich von einer anderen Seite.
All das was vorher vor einem stand, dass die Augen zwar sahen, aber der Geist als Normal zur Seite schob, wird lebendig. Mit dem Erwachen bekommt es Füße und läuft neben dir her, während du Kartoffeln schälst.
Es streckt dir die Zunge heraus, während du einen Film schaust. Auf einmal beginnt die Welt rückwärts zu laufen, während dir deine Vergangenheit bewusst wird, bist du im Hier und Jetzt und weißt genau, das was du wahrnimmst ist nur eine Zeitschleife ist die dich kurz berührt, aber nicht real ist.
Und auch jetzt noch, während ich wieder voll im ICH bin, mich über Trump und co aufrege und lautstark meckere wenn meine Tochter ihre Klamotten auf den Boden wirft, statt sie zurück in den Schrank zu hängen - dieser große Teil in mir, dieses Wesen das denkt und fühlt ist ICH-Los.
Und immer noch sind meine Hände und meine Tastatur eins.
Immer noch sehe ich Energie in Form von milchigen Nebenschwaden, pulsierend, sich bewegend, schillernd in allen Farben der Aura.
Dieses Eintauchen wann immer ich will gibt mir eine Art Geborgenheit die ich davor nie kannte. Dieses "Alles wird gut", ist mehr als nur ein leiser Aufschrei einer die nicht ertrinken will. Es ist ein Erkennen, das es nichts schlechtes gibt.
Das all das was passiert nur eine Folge von Dingen ist die davor passiert sind. Und das was jetzt ist, ist auch nur ein Teil von dem was sein wird. Alles steht nebeneinander. Es gibt nichts was getrennt von einander ist. Alles hat seinen Platz in dieser Welt, jedes Ding, jedes Tier, jeder Mensch, jedes Leben, jeder Tod.

Es gibt Nächte da stehe ich draußen auf dem Hof und schau in die Sterne. Dort oben zur Milchstraße hinauf. Die Nächte hier im Norden sind einfach wundervoll klar und unendlich. Ich schaue und schaue, ohne das ein Berg mir die Sicht versperrt. Ich bin Angekommen in mir.

Es gibt noch so vieles was ich über die ICH-Losigkeit, über das Erwachen schreiben könnte. So viele Erkenntnisse, so viele Klarheiten, so viele Wahrheiten.
Aber im Grunde genommen hab ich alles darüber geschrieben. Ich würde mich nur in Einzelheiten verlieren, das Ganze noch weiter ausschmücken und dann irgendwann merken. Achje, jetzt schauen sie mich wieder so an, mit diesem Blick, ein wenig ungläubig, ein wenig bemitleidend, ein wenig neugierig, ein wenig bewundernd.
Also belasse ich es dabei.

Jeder kann die Pille zur Wahrheit schlucken und ich denke es werden  noch viele folgen. Die einen die erwachen und erkennen wer sie sind und die die erwachen und erkennen wer andere sind. Die Welt ist bereits überschwemmt von selbsternannten Gurus.

Wie sagte der Dalai Lama:




Genau das ist es - der Planet braucht auch keine Gurus mehr, davon gibt es wirklich genug. Ich wollte nie und werde nie ein solcher sein. Durch das Erwachen habe ich die Möglichkeit alles andere zu sein, in erster Linie bin ich Liebende und vielleicht Friedensstifter, vielleicht auch ein wenig Heilerin, Erneuerin und Geschichtenerzählerin... einfach Frau und Mama.

Mein Blog ist voll davon, von Geschichten über mein Leben...

In diesem Sinne, lebe dein Leben, erlebe dein ICH und dann, wenn die Zeit dafür da ist, erlebe die Welt wie sie wirklich ist... wenn du magst.

Ich wünsche euch eine gute Nacht.
Schlaft gut und träumt schön... aber davor, schaut euch die Sterne an, vielleicht seht ihr die Milchstraße, sie ist wundervoll...

Namasté eure Jo Andarnil




Das Wassermannzeitalter



Wenn Amerika einen rechtsextremen Sexistischen Präsidenten wählt, der es unteranderem am liebsten sähe wenn jeder Amerikaner eine Waffe tragen würde und den Klimaschutz als Farce abtut, dann gehen wir einer sehr kalten Zeit entgegen.

Seit dem rechtsextreme Politiker unser Gesellschaftsbild prägen und Werte in den Vordergrund stellen, die unsere Empathiefähigkeiten unterbinden. sorge ich mich mich um unsere Menschheit. Gewalt scheint das Machtwort in diesem Jahrhundert zu sein. zu dieser heftigen Gewaltzuwendung in den letzten Jahren passt, dass wir im Wassermannzeitalter stehen.
Nach jedem großen Zusammenbruch kam eine Ruhephase die dann in eine neue Entwicklung übergegangen ist. Hoffen wir einfach das es auch diesmal so sein wird.

Aber fest steht, dass ist noch nicht der Zusammenbruch, der kommt erst noch...

Die letzten Jahre prägen ein Gesellschaftsbild, dass sich durch Technische Fortschritte, Wissenschaftlichen Errungenschaften, Werbung und Gewalt hervorhebt.
Die Art und Weise wie wir Manipuliert werden, zeigt in welche Richtung dieser Fortschritt geht. Es ist nahezu unmöglich sich gegen die "Spielereien" dieser Zeit zu wehren. So ist es leider in einer Zeit in der Gewalt im Vordergrund steht notwendig, dass bereits Kinder Technische Hilfsmittel zur Verfügung stehen. Ein Handy ist nicht mehr wegzudenken, genauso wenig wie ein Fernseher mit seinem umfangreichen Medienfördernden Programmen - unsere Kinder wachsen mit dieser "Normalität an Technischen Zubehör" auf.

2014 hatten fast 94 Prozent aller privaten Haushalte mindestens ein Mobiltelefon, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. 2004 waren es nur 72 Prozent. Dabei ist der Trend eindeutig, je jünger, desto mehr wird gechatet, Musik gehört, gesimst, im Internet gesurft. Die wenigsten nutzen ihr Handy nur um zu telefonieren. Das Mobiltelefon hat mittlerweile die Stereoanlage, das Festnetz, die Spielekonsole, die Kamera, den Kalender, den Notizblock, die Tageszeitung und das Diktiergerät (usw) abgelöst.
Man kann damit einkaufen und seine Bankgeschäfte erledigen, die neusten Nachrichten verfolgen und gelegentlich auch Telefonieren.
Mit dem Handy kam eine Art Sprachlosigkeit in unser Leben. Als ich vor vielen Jahren das erste mal im Zug beobachten konnte, wie Jugendliche sich unterhielten war ich geschockt. Jeder hielt sein Handy in der Hand und sie schickten sich - trotz das sie nebeneinander saßen - Nachrichten. Es war die introvertierteste Kommunikation die ich bis zu diesem Zeitpunkt erlebt habe.

Zeitgleich mit dem Handy und dem Internetempfang wurde die Werbung erhöht. Ich erinnere mich noch als ich als Kind fernsehen schaute, dass es ein sehr eingeschränktes Werbeprogramm gab. Ich erinnere mich an Onkel Otto der zwischen den Werbepausen auftrat und komische Dinge tat, ich erinnere mich auch an die Mainzelmännchen aus dem 2 Programm. In meiner Erinnerung gab es nur drei Programme, das erste, das zweite und das Regionalprogramm - das dritte.

Mit dem Anstieg der Werbung wurde meine Fernsehlust sehr eingeschränkt. 2006 haben wir den Fernseher ganz aus unserem Leben verbannt. Es war unteranderem die Werbung die uns zu diesem Schritt zwang. Je mehr Werbung, desto mehr Manipulation, je mehr Manipulation desto weniger haben wir eine Entscheidungsmöglichkeit über unser Leben.
Bereits vor 2001 habe ich den Anstieg der Gewalt in unserem menschlichen Erleben wahr genommen, doch ab 2001 mit dem Anschlag auf das World Trade Center verdichtete sich diese Gewalt.

Ich erlebte es als Anfang einer Ära von Gewaltakten immenser Bedeutung. Das war dann unteranderem der Grund für die rechtsextreme Bewegung in der Welt und für das Anschrauben der Medienwirksamen Berichterstattungen über Fernsehen und Internet.
Subtil bekamen wir das Gefühl vermittelt wir wären immer gut informiert. Jedoch spätestens seit Edward Snowden aufgetaucht ist, wurde der Menschheit bewusst, das viele Medien die wir empfangen, gleichzeitig als Überwachungsmaßnahmen eingesetzt werden.
Snowdens Enthüllungen brachten eine große Unsicherheit in unser aller Leben und das war dann der Moment an dem die Entwicklung von Sicherheitsprogrammen noch weiter angestrebt wurde. Mittlerweile sind viele Haushalts Computer so gut abgesichert wie Fort Knox*

Durch die Enthüllungen von Snowden wurde auch Bewusst, das viele Öffentliche Berichterstattungen manipulativ und suggestiv arbeiten und die Wahrheit oft verschleiern oder gar zensieren, auch die Werbung bedient sich dieser psychologischen Tricks.
Gerade im Internet geistern unterschiedliche Texte zu ein und dem selben Thema, so dass es immer schwieriger wird den Wahrheitsgehalt zu recherchieren. Ich zumindest glaube nur noch das was ich selbst herausgefunden habe und lehne alles andere sehr kritisch ab. Denn das meiste was wir lesen, ist entweder erfunden oder stark manipulativ verändert.

Nun wieder zurück zur Überschrift:

Das astrologische Wassermannzeitalter*

Ich will mich jetzt nicht so sehr mit den Überlegungen aufhalten, wann das Wassermannzeitalter beginnt oder begonnen hat, da streiten sich die Gelehrten. Aber nachdem ich den Artikel " das Wassermannzeitalter am Horizont" gelesen habe, muss ich dem Autor recht geben, das Wassermannzeitalter ist bereits Teil unserer Gesellschaftsentwicklung. Die Individualität ist etwas sehr starkes das uns letztendlich alle in den Bann zieht. Jeder möchte so sein wie er ist, ohne sich in ein bestehendes Bild pressen zu lassen. Auch ich habe mehr Freunde außerhalb meiner Reichweite, oft verteilt in der ganzen Welt. Dieses Multi Kulti ist auch Teil meiner eigenen Herkunft. Ich bin weder rein weiß, noch dunkelhäutig, in mir schlummern viele Nationen.

Teil meiner eigenen Überlegungen zu diesem Blogeintrag war eigentlich darüber zu berichten wie sehr sich unsere Welt gerade verändert -im Negativen. Durch den Artikel wurde mir bewusst, wie sehr sie sich Polarisiert. Natürlich habe ich Angst, wenn ich mir unser jetziges Gesellschaftsbild ansehe, gerade die rechtsextreme Neigung mancher Menschen bereitet mir Sorge. Aber auch die Vorstellung, das man politisch klar Stellung beziehen muss, um nicht in den Sog einer rechtsextremen Schublade zu geraten - gerade in Facebook wird jeder an den Pranger gestellt der politisch nicht klar einzuordnen ist - macht mir Unbehagen, es wiederstrebt mir jedem klar auf die Nase zu binden, wo ich politisch stehe oder wen ich politisch nicht mag. 

Noch mehr wiederstrebt es mir, von anderen zu erfahren, wie ihre Politische Gesinnung ist.
Denn das vereitelt geradezu ein Kennenlernen ohne Vorurteile.
Ich selbst habe aus dem Erfahren heraus, dass jemand Rechts sein könnte, schon einige Bekanntschaften einschlafen lassen. Denn obwohl ich mich selbst als Tolerant einstufe gelingt es mir nicht, mich auf Menschen einzulassen, die sich mit Gewaltinhalten identifizieren. Es gab oft Momente da hab ich es schade gefunden, politisch mehr über den anderen zu erfahren, das verhinderte ein Eintauchen in seine Gefühle und Gedanken. So gesehen bewegen wir uns auch auf einer Zwischenmenschlichen Oberflächlichen Ebene. Entweder man liegt auf einer Welle oder man geht wieder auseinander.
Früher waren gesellschaftliche Verbindungen wichtiger als individuelle Gefühle gegenüber den Personen mit denen man zu tun hatte.
Ich höre noch das allzeit ausgerufene: "Da musst du halt durch..." wenn man mit Leuten im Beruf nicht zurecht kam. Mittlerweile ist es nahe Gesellschaftsfähig öffentlich Kritik am Kollegen, Freunden und Familienmitgliedern zu üben.
Und es gibt immer Leute die das auch noch lesen, Facebook ist voll mit solchen privaten kritischen Äusserungen, meist sogar mit Name, so das jeder auch wirklich weiß wer gemeint ist.

Das Wassermannzeitalter ermöglicht das wir Egozentrik zur Normalität erheben und der der ein wenig aus der Rolle fällt oft mehr Chancen auf Freundschaften hat als der Jenige der sich möglichst neutral und angepasst verhält. 
In den 70gern galt ich noch als absoluter Sonderling mit dem man  nichts zu tun haben wollte. Erst seit der Jahrhundertwende habe ich Freunde, davor war ich - wenn auch manchmal ganz gerne - sehr einsam. Freundschaften erlebe ich erst jetzt im Alter, so wie ich mir Freundschaften wünsche, man ist für einander da, wenn man sich braucht.
Das "Für einander da sein" heißt aber - für mich - nicht unbedingt das ich im gleichen Ort mit meinen Freunden lebe. Meine liebsten Freunde leben in Australien, Frankreich, Chemnitz, Frankfurt und dem Odenwald. Der Rest ist weit verstreut.
Während ich früher noch aufs Fahrrad gesprungen bin um meine Freundin im Nachbarort zu besuchen, muss ich heute zum Handy greifen, oder zum PC.
Praktisch ist das allemal wenn die Freundin erst 9 Stunden später wach ist, während mein Tag schon lange begonnen hat. So kann ich ihr Sprachnachrichten schicken die sie dann später während ihres Tages abhört. Wir sind so dauernd in Kontakt, mehr Kontakt geht kaum noch.

Ich weiß viel über meine Freunde und sie wissen viel über mich.

Noch vor Jahren war es undenkbar über mein "Anderssein" mit Menschen zu reden. Asperger, Multi - das gab es höchstens im Fernsehen oder in der Psychiatrie. Ansonsten schwieg man sich aus, es war nicht Gesellschaftsfähig psychische Probleme zu haben. Mittlerweile redet jeder über seine Depressionen und in den Firmen wird Mobbing zur Normalität um ungeliebte Kollegen in den Burn Out zu treiben.

Das Leben ist anders als noch vor einigen Jahren und während unsere Kinder diese Veränderung als natürlichen Prozess ihrer Entwicklung mitbekommen, denke ich oft darüber nach wie schön es noch war als Sonntag morgens um 6 Uhr die Sesamstraße lief und gegen 15 Uhr das Kinderprogramm begann.
Damals war Fernsehen noch etwas besonderes. Und mein erster Walkman hatte noch die Form einer Untertasse.
Jetzt da ich selbst im letzten drittel meines Lebens angekommen bin, wird mir bewusst, warum alte Menschen früher immer sagten, zu ihrer Zeit sei alles anders und besser gewesen. Ich denke mittlerweile genauso. Es war einfach anders, als Kind ging man einfach spielen, zu wem war egal, irgendwer aus dem Ort war immer da. Man setzte sich aufs Fahrrad und fuhr einfach nach Lust und Laune durch die Gegend, kein Mensch machte sich Sorgen (bei mir sowieso nicht - aber das ist eine andere Geschichte).
Das Leben war anders, ursprünglicher, einfacher. - Kinder von heute werden nur ungläubig mit dem Kopf schütteln wenn sie unsere Geschichten von früher hören...

Kann sich noch jemand erinnern?
Uns ging es damals nicht anders.
Was soll das für eine Welt gewesen sein, in der Pferdekutschen durch die Straßen zogen...

Ich kann mich schwer an diese Zeit gewöhnen, an Leute wie Trump, Petry, von Storch, Steinbach Seehofer und wie sie alle heißen.
Ich finde unsere Politik, so wie die Politik der anderen Länder einfach nur Gruselig.
Wenn ich mich mal wirklich dazu ringen kann, die Nachrichten zu lesen wird mir bereits bei der Überschrift oft schlecht.

Nein natürlich möchte ich nicht wieder zurück in die Vergangenheit eintauchen, damals nahm ich zwar Politik nur am Rande wahr, dafür stand aber das Überleben im Mittelpunkt. Ich war damit beschäftigt  meinen eigenen Kampf zu führen. Heute sehe ich wie andere kämpfen, während ich bereits meine Ruhe am finden bin - auch wenn ich es manchmal vergesse.

Ich muss nur meine Tochter ansehen, sie erinnert mich daran, was wirklich wichtig ist. Das Wassermannzeitalter ist es nicht...
Das politische Gruselkabinett ist es ebenfalls nicht.

Wichtig ist mich selbst zu besinnen das Beste aus diesem Leben zu machen. Unabhängig davon welche Katastrophe noch auf uns zurollt. Wir können es nicht ändern.
Wir können nur ganz individuell dafür sorgen, dass wir in einem kleinen Bereich von Frieden leben.
Ja das Kartenhaus der Machtgeilen wird zusammenbrechen, ich gönne es ihnen... vielleicht entsteht dann endlich das was ich mir für dieses Zeitalter erhoffe, ein Übergang in ein neues Paradigma, ein Zeitalter des Bewusstseins, der Erfahrung und der Empathie....
Ich sag es gerne, ich schreib es noch lieber:

Hoffnungen sterben zuletzt.
In diesem Sinne, seit bewusst...
Eure Andarnil



Was charakterisiert das Wassermannzeitalter:

Der Wassermann ist ein Luftzeichen und steht für schnelle und tiefgreifende Veränderungen. Flexibilität, Individualität und Idealismus sind sein Markenzeichen. Er steht damit in direkten Gegensatz zu den Fischen, wo Anpassungsfähigkeit und Zusammenhalt eine wichtige Rolle spielen. Das oberste Prinzip ist somit Freiheit und Individualität, ohne Zwänge, Vorurteile und Konventionen.
  • Wissenschaftlicher Fortschritt
  • Offenheit für neue Ideen
  • Utopische Gesellschaftsmodelle
  • Humanistische Werte, Idealismus, Altruismus (Uneigennützigkeit, Selbstlosigkeit, durch Rücksicht auf andere gekennzeichnete Denk- und Handlungsweise)
  • Nonkonformismus (Nichtübereinstimmung der individuellen Haltung mit den allgemein anerkannten Ansichten, der gültigen Etikette, dem vorherrschenden Lebensstil oder dem kulturellen Mainstream, unangepasst, frei), Individualismus
  • Toleranz, Offenheit und Weltbürgertum
  • Weltweite Vernetzung
stehen im Vordergrund.





*Das Fort Knox ist ein Stützpunkt der US Army im US-Bundesstaat Kentucky. Es ist vor allem als Lager für die Goldreserve des Schatzamtes der Vereinigten Staaten

*https://de.wikipedia.org/wiki/Wassermannzeitalter
*sehr interessanter Artikel zum Wassermannzeitalter
https://www.hpz.com/wassermann-zeitalter-steven-forrest.html