Mantra Musik

Sonntag, 12. November 2017

Portrait einer Sängerin - Balbina


Bildergebnis für Balbina

Einige Songs von Balbina berühren mich tief, ich fühle mich wieder gegeben, erkannt, erklärt, gesehen. Ich finde sie ist eine großartige Lyrikerin mit einer umwerfenden Stimme. Und sie erinnert mich ein klein wenig an meine erste Porzelanpuppe. Ich bekam sie mit 18 von meinem damaligen Freund geschenkt. Sie hatte weiße Haut und schwarze Haare. Damals war ich in meinem Inneren noch ein Kind. Ich habe meine Puppe behandelt wie ein zartes Baby. Ich legte sie schlafen, zog sie an und aus und küsste ihre blassen Lippen. Ich bin nie wirklich erwachsen geworden...
Alles was ich wollte war Spielen, mit meiner Puppe, mit der Welt, in der Welt.
Balbina erinnert mich daran - an das Kind in mir.

Ich weiß ehrlich gesagt rein gar nichts von ihr. Ihre Biografie wird sehr einfach auf ihrer Seite wieder gegeben, einfache Worte die viel vermuten lassen.
Ähnlich wie ihre Lieder, könnte man sich wieder finden, immer wieder.


"»Warum lassen Maiglöckchen den Kopf hängen? Warum bin ich nur immer so müde, was hält mich an – was hält mich am Leben und warum?« Die Liedermacherin BALBINA stellt sich auf ihrer neuen Langspielplatte einen Katalog an Fragen und nimmt uns mit auf eine Forschungsreise nach Antworten. BALBINA tastet sich pragmatisch an Rätsel heran, die ihr alltäglich begegnen. Forscht mit Worten, sucht die Antworten auf ihre Fragen in den Fragen selbst. Sie beobachtet ihre Umwelt und ihren Alltag akribisch, stößt auf interessante Details und Abläufe, die sie stutzig machen. Sucht nach »Wortgruppen in der Buchstabensuppe« oder nach dem Glück, gemeinsam mit einem »Suchtrupp im Moor«.
Was auf das erste Hören naiv klingen mag, ist ihre Liebhaberei der Einfachheit. Komplexe Mysterien glaubt sie in simplen, fassbaren Situationen lösen zu können. Ihr fallen einfache Dinge auf, weil sie in ihnen eine interessante und relevante Schönheit erkennt. BALBINA fühlt sich hinein in teures Porzellan, das in der Spülmaschine zu zerbrechen droht oder beobachtet Glühwürmchen mit Fieber. Sie malt mit ihren Sätzen ein Abbild der Welt, das im Alltag schwer erkennbar scheint und findet Methoden, um jede Facette zu entdecken: Sie »klebt sich Tesa auf die Brillengläser und sieht das Leben wie Monet«. Ihre Realität verschmilzt eng mit der eigenen Empfindsamkeit und Fantasie. Auch weil sie die Definition von Realität grundsätzlich in Frage stellt.
Sensibel analysiert sie Gefühle, sucht nach Gründen für Emotionen. Und wie so häufig , schwingt stets eine ruhige Melancholie in ihren Kompositionen mit. Vielleicht deshalb, weil sie so gern »im Trübsaal sitzt«. Aber auch, weil die Person BALBINA eine Grundtraurigkeit auf diesem Album gesteht. Sie beschreibt uns ihr Leben als Misfit, fühlt sich oftmals unverstanden und versteht sich wohl selbst auch häufig gar nicht. Aus all den Fragen, die sie stellt, wird am Ende des Albums ein bedrücktes sich selbst hinterfragen. BALBINA hat mit ihrem dritten Album wieder ein zusammenhängendes Werk aus Text, Komposition und Bild geschaffen. Die Visualisierung und Musikalisierung bleibt für die Künstlerin essentielles Sprachrohr für ihre Worte. Sie sagt zwar von sich selbst, sie sei mit den Sätzen verheiratet, aber der korrespondierende Soundtrack und das Bildmaterial seien ihre besten Freunde.

»FRAGEN ÜBER FRAGEN« ist ein Album, das sowohl das Ohr auf eine interessante Reise mitnimmt, als auch aufwendige Eindrücke für das Auge präsentiert."

Eigentlich ist es mehr eine Beschreibung ihrer Musik, oder besser: Eine Beschreibung ihres Albums.  Oder noch besser, eine Beschreibung von ihr... das würde ich mir wünschen. Aber ich will mehr wissen. Also hab ich mal weiter gegooglt. 

Balbina heißt wirklich so.... unglaublich.
Das fand sie in Wiki:
"Balbina (bürgerlich Balbina Monika Jagielska, 13. Mai 1983 in Warschau), vormals Bina, ist eine deutsche Sängerin, Komponistin und Liedtexterin, die bei Four Music unter Vertrag steht. 
Leben
Balbina wuchs bis zu ihrem dritten Lebensjahr in Warschau auf und siedelte 1986 mit ihren Eltern nach Berlin-Moabit über. Nach der Trennung der Eltern zog sie mit ihrer Mutter nach Berlin-Neukölln,wo sie später das Albert-Einstein-Gymnasium besuchte und 2002 mit dem Abitur abschloss. Ein anschließendes Studium der Betriebswirtschaftslehre beendete sie nach der Diplom-Vorprüfung. 
Musik
Bereits während ihrer Grundschulzeit begann Balbina, Gedichte und Lieder zu schreiben, inszenierte Theaterstücke mit Mitschülern und übte autodidaktisch Gesang, um Lieder von Whitney Houston möglichst authentisch interpretieren zu können. Ende der 1990er Jahre trat sie wegen ihrer Affinität zur Berliner Hip-Hop- und Rap-Szene in Kontakt mit dem Independent-Label Royal Bunker und lernte dort zahlreiche Genrevertreter wie Prinz Pi, M.O.R. und Biztram kennen. Mit Letztgenanntem produzierte sie 2011 ihr erstes Studioalbum Bina, außerdem hatte sie zu dieser Zeit zahlreiche Auftritte in kleineren Clubs, tourte mit den Atzen und featurete Prinz Pi.
Bei Live-Auftritten wird sie seit 2014 von Nicolas Rebscher (Gitarre, Bass, Klavier), Tobias Rebscher (Gitarre) und Christian Vinne (Schlagzeug) begleitet.[10]
Im Jahr 2015 war Balbina mit ihren Musikern Vorband bei Herbert Grönemeyers Dauernd Jetzt-Tour."


Milchglas (mein derzeitiger Favorit)

[Verse 1:]
Ich fühl mich wie Porzellanservice in der Spülmaschine-
Entsetzlich zerbrechlich, ich nehme viel
So gut auf wie eine weiße Couch und kriegs nicht raus
Ich sehne mich nach einem Filter
Der schlimmes gut verdünnt
Ich klebe mir Tesa auf die Brillengläser
Und seh das Leben wie Monet

[Bridge:]
Ich weichzeichne all das
Was mich begleitet
Radier die harten Kontraste ganz weich

[Hook:]
Ich schau mir den Tag an, wie durch Milchglas
Ich erkenn das, was ich sehen mag
Durch Milchglas- glasklar
Wie durch Milchglas

[Verse 2:]
Ich bin so weich, wie drei- minuten- Ei, Kartoffelbrei-
-man kann mich einfach beißen
Ich merke mir viel zu viel!
Das macht mir immer nachts zu schaffen
Deshalb nehm ich mir nicht viel von dem
Was mir der Wochentag serviert
Ich lege die Realität weg in den Keller
Denn sie ist so schrecklich schwer

[Bridge:]
Ich weichzeichne all das
Was mich begleitet
Radier die harten Kontraste ganz weich

[Hook:]
Ich schau mir den Tag an, wie durch Milchglas
Ich erkenn das, was ich sehen mag
Durch Milchglas- glasklar
Wie durch Milchglas


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen