Mantra Musik

Freitag, 9. Februar 2018

Anhaftung



"Eine Schülerin fragte ihren Meister:"Wie werden wir unsere Anhaftungen und verschiedenen Unreinheiten los?"
Der Lehrer lachte und sagte:"Eines musst du wissen - im Grunde werden wir nie etwas los. Wir brauchen nicht unsere ganzen neurotischen Tendenzen aufzugeben, müssen uns aber ihre komischen Seiten bewusst machen. Dann gehören sie einfach zum Spaß am Lebens, zum Spaß am Zusammenleben mit Anderen. Die Menschen haben alle einen Stich - und wir natürlich auch.""

(Aus: Kenneth S. Leong: Anleitung zum Glücklichsein. 100 Zengeschichten für das neue Jahrtausend.)



Die meisten Menschen kennen sich nicht, weil sie mehr aus dem Schöpfen wie andere sie wahrnehmen.. Negative wie Positive Aspekte sind letztendlich aus einer Wertung entstanden die viel mit den Einflüssen von Außen zu tun haben. Erwartungen, Erfahrungen, Vorstellungen, Illusionen zeigen letztendlich nur einen kleinen Teil von dem wie man wirklich ist.

Ich habe 50 Jahre gebraucht bis ich mich selbst erkannt habe- Heute sehe ich mich unabhängig wie andere mich wahrnehmen. Sich selbst zu akzeptieren macht jede Art von "Verändern wollen" Überflüssig. Ich verändere mich - das ist der Lauf der Dinge. Aber ich habe alle Seiten durchleuchtet und sehe mich jetzt als Ganzheitlich. Dazu gehören natürlich auch die negativen Aspekte, aber ich habe für mich verstanden, das die jeder andere Mensch auch hat. Alles was zählt ist die Entscheidung was du getan hast am Ende des Tages. Es ist egal ob du voll mit negativen Gedanken bist, wenn du diese nicht in die Tat umsetzt. Gedanken sind eben nur Gedanken.

Seit einem Jahr schreibe ich all meine Gefühle und Gedanken auf und seit dem bin ich befreiter und sanfter mit mir selbst. Ich lasse meine Gefühle und Gedanken los, ohne jemanden zu schaden. Das befreit, macht sichtbar und verhilft zu reflektieren. Und am Ende des Tages, habe ich nur geschrieben und mehr nicht...

Jemand schrieb in meiner buddhistischen Gruppe:

"Die Grundlage jeder Anhaftung ist Angst".

Dem stimme ich nicht zu,

Ich denke das ist zu einfach erklärt. Wir haften auch an Erinnerungen an, die schön sind. Daran ist keine Angst zu erkennen, das geschieht meist automatisch, indem wir von Außen getriggert werden.
Auch an postiven Ansätzen unseres Wesen haften wir an.

Anhaftung ist in menschlichen Bewusstsein zur Normalität geworden. Keiner gibt seinen Beruf auf, in dem er Anerkennung erfährt oder Wohlwollen seitens seines Chefs, Kollegen. Wir sind darauf trainiert bestimmte gesellschaftliche Erwartungen zu erfüllen. Schule, Ausbildung, Familie usw. Alles Anhaftungen. Die nicht aus Angst entstanden sind, sondern aus Geldungsbedürfnis, Verantwortung usw.

Der Tod als etwas unausweichliches ist eine Anhaftung aus Angst, wenn man nicht sterben will.
Oder Krankheit, Verlust usw.

Man muss hier also Unterschiede machen.

Die Angst selbst ist eine Anhaftung.

Manche Anhaftungen sind - meiner Meinung nach - nicht negativ, sondern gehören zu unserem menschlichen Bewusstsein. So die Anhaftung jemanden den man liebt zu verlieren. Liebe ist eine Anhaftung, eine sehr natürliche Anhaftung. Diese zu verlieren würde weitere Anhaftungen verhindern, die Anhaftung des Mitgefühls z.B.

Anhaftungen sind Neutral. Es ist nur wichtig wie wir damit umgehen.


Und wenn wir schon beim Anhaften sind, sogar der Buddhismus, seine Lehre ist eine Anhaftung.
Jede Art von Lehre ist eine Anhaftung...

In diesem Sinne

Namasté eure Andarnil 

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